VBK-Technik gewinnt an Profil
Karlsruhe (pm/che) Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe haben in ihrem neuen Radsatzbearbeitungszentrum Richtfest gefeiert. Die rund 1.900 Quadratmeter große Halle entsteht derzeit im Rheinhafen-Gebiet. Dort sollen künftig die Räder der Fahrzeuge auf ihren Verschließ geprüft und entsprechend nachbearbeitet werden.
Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben heute das Richtfest für ihr neues Radsatzbearbeitungszentrum im Rheinhafen-Gebiet gefeiert. Die rund 1.900 Quadratmeter große neue Halle mit zwei Anbauten grenzt östlich an den bestehenden Betriebshof West in der Wikingerstraße an und verfügt über einen direkten Gleisanschluss. Der Rohbau steht bereits, der Innenausbau ist in vollem Gange. Die Fertigstellung des Zentrums, in dessen Bau die VBK rund 7,8 Millionen Euro investieren, ist für Ende April 2015 geplant. Kernstück der Halle werden zwei Unterflur-Radsatzbearbeitungsmaschinen darstellen, von denen die VBK eine bereits besitzen – sie wird aus dem Betriebshof West in die neue Halle umziehen – und eine Maschine neu anschaffen.
Diese Neuanschaffung und daraus resultierend auch der benötigte Neubau einer separaten Halle mit ausreichend Platz für beide Maschinen sind notwendig geworden, weil sich der Fuhrpark der VBK und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) in den vergangenen Jahren deutlich vergrößert hat und noch weiter vergrößern wird. Zur Bearbeitung der Bahnen werden daher künftig zwei Maschinen benötigt. „Wir tätigen hier eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Verkehrsunternehmen“, sagte Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer von VBK und AVG, beim Richtfest. Für den Betrieb sämtlicher Schienenfahrzeuge haben die Radsatzbearbeitungsmaschinen elementare Bedeutung. Denn mit ihrer Hilfe werden die Räder der Fahrzeuge verschleißabhängig immer wieder gemäß der geltenden Vorschriften nachbearbeitet. In regelmäßigen Abständen befahren die Stadt- und Straßenbahnen die Maschine. Achse für Achse werden die Radprofile elektronisch vermessen. Die Maschine vergleicht die gewonnen Daten der abgefahrenen Radreifen mit den hinterlegten Sollwerten für das jeweilige Fahrzeug. Dann startet das computergesteuerte Programm und die Maschine bearbeitet die rotierenden Räder so lange, bis das Profil wiederhergestellt ist. Nach Fertigstellung der Halle wird die neue Radsatzbearbeitungsmaschine voraussichtlich im Mai 2015 in die dafür vorgesehene 2,30 Meter tiefe Grube eingebaut. Neben Stadt- und Straßenbahnen kann die Maschine auch Vollbahnfahrzeuge, zum Beispiel die Diesellokomotiven der AVG, bearbeiten. Das war bislang nicht möglich. Die Fahrzeuge mussten bei anderen Bahnunternehmen instand gehalten werden.
Neben der Haupthalle entstehen zwei Anbauten, in denen sich Sozialräume für die Mitarbeiter, eine Werkstatt mit Lagerbereich und die Späneentsorgungsanlage für die anfallenden Metallspäne aus der Radbearbeitung befinden. Zwei zusätzliche Abstellgleise für Schienenfahrzeuge werden hinter der Halle gebaut.