Karlsruhe
Wird Breuninger verkauft? Wie sich die Innenstadt Karlsruhe dann entwickeln könnte
Karlsruhe (ln) Von Peek & Cloppenburg ist nach dem Abriss nicht mehr viel übrig. Was aus Galeria und Karstadt wird, seit der Insolvenz ungewiss. Und nun könnte sich auch Breuninger in die Sorgenkinder des Karlsruher Einzelhandels einreihen. Laut Insider-Informationen der Wirtschaftswoche soll der gesamte Konzern verkauft werden. Bedeutet das eine weitere Lücke in Karlsruhes Einkaufspromenade? Und das gerade in der Kaiserstraße, die sowieso seit Jahren mit dem Ruf kämpft, eine Leerstandswüste zu sein? Laut Handelsverband Baden-Württemberg noch nicht. Bei allen Vorzügen der Fächerstadt: Ob der Standort Karlsruhe wirklich erhalten bleibt, hänge laut Hutter von vielen Faktoren ab. Von der Stadtatmosphäre und der Aufenthaltsqualität. Von der Erreichbarkeit der Filiale – per Auto und per ÖPNV. Von der Handelsfreundlichkeit der Stadt. Dadurch gestalte sich auch langfristig die Wirtschaftlichkeit. Sprich: Wie die Stadt bei der Umgestaltung der Kaiserstraße vorgeht, wird die Zukunft des Breuninger-Standorts bestimmen. Genauer, die Zukunft des gesamten Einzelhandels. Dem sei sich auch Karlsruhes Stadtverwaltung bewusst:
„Die Stadt unternimmt große Anstrengungen, um die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Innenstadt zu sichern. Einige der wichtigsten Elemente innerhalb des Korridorthemas ‚Zukunft Innenstadt‘ sind: Etwa die Kombilösung und Neugestaltung der Kaiserstraße, Aktionsplan zur Transformation des Einzelhandels, des Projekts „Öffentlicher Raum und Mobilität Innenstadt“, kurz ÖRMI und der Sanierungsgebiete ‚Innenstadt-Ost‘ und ‚City West‘.“
-Stadt Karlsruhe
Diese Standortbedingungen bestimmen laut Hutter, ob Mitarbeitende beim Verkauf entlassen werden. Jeder Standort müsse einzeln dabei betrachtet werden – mit seinen Räumlichkeiten, Zugangsbedingungen, der Nachfrage, der Filialleitung und den spezifischen Umsätzen. Nicht zuletzt aber spreche gegen Entlassungen, wie wichtig persönlicher Kontakt für den Einzelhandel ist. Laut Hutter sei das auch die Qualität, die ihn vom Online-Handel abhebt. Wie sich die Gewerkschaften gegen möglichen Personalabbau in Karlsruhe einsetzen wird – bisher unklar. Während die ver.di sich auf Bundesebene mit Breuninger in Verbindung setzte, hat ver.di Karlsruhe laut eines Sprechers keine Berührungspunkte mit der Filiale. Die Stadt will flexibler bei der Gestaltung der Innenstadt werden – trotz Rückgang des Einzelhandels. Der Handelsverband wolle sie dabei unterstützen. Wie diese Kooperation funktioniert, auch davon wird es am Ende abhängen, ob der Breuninger-Standort in Karlsruhe gefestigt bleibt oder ob er das Los von Peek & Cloppenburg teilt.