Erste "Reerdigung" in Baden-Württemberg

Karlsruhe (rl) In der zentraleuropäischen Kultur gibt es zwei gängige Möglichkeiten, seine letzte Ruhe zu finden. Die sterblichen Überreste von Menschen werden entweder in einem Sarg beerdigt oder verbrannt. Klaus Häcker aus Weingarten hat keine der beiden Varianten gewählt. Er ist der erste Mensch in Baden-Württemberg, der eine sogenannte Reerdigung in Anspruch nimmt. Den ersten Schritt seiner letzten Reise hat der ehemalige Förster aus Weingarten heute absolviert. Die sogenannte Trauerfeier. Jetzt ist Klaus Häcker auf dem Weg nach Schleswig-Holstein. Aber warum Schleswig-Holstein? Das hat mit der aktuellen Gesetzeslage zu tun. Laut Metz gibt es auch in Baden-Württemberg immer mehr Menschen, die sich eine Reerdigung wünschen. Der Druck auf die Landesregierung, diese Art der Bestattung auch hier zuzulassen, wächst also. Und auch die Trauerhilfen werden neue Wege einschlagen müssen. Das Organisatorische ist inzwischen erledigt. Für Klaus Häcker beginnt jetzt eine lange letzte Reise nach Schleswig-Holstein. Und wer weiß, vielleicht ändert sich die Gesetzeslage ja auch in Baden-Württemberg und die Reise endet doch noch in der Heimat.