
Karlsruhe
Geldstrafen für Sozialarbeiter des Fanprojekt
Die drei Mitarbeitenden des Fanprojekts sind vor wenigen Minuten vor dem Karlsruher Amtsgericht zu Geldstrafen verurteilt worden, jeweils 90 Tagessätze in Höhe von 70, 60 und 45 Euro (6.300 Euro, 5.400 Euro und 4.050 Euro). Alle drei hatten die Aussage rund um den Einsatz von Pyrotechnik durch KSC-Ultras beim Spiel gegen St. Pauli 2022 verweigert. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautete daher Strafvereitelung. Als Sozialarbeiter besitzen die drei Mitarbeiter*innen jedoch kein Recht, vor dem Richter zu schweigen.
Nach zwei Prozesstagen wurden nun alle drei Mitarbeitenden zu Geldstrafen verurteilt.
Bei dem Spiel gegen St. Pauli hatten KSC-Ultras im November 2022 Pyrotechnik in den Zuschauerrängen gezündet. Mindestens elf Personen wurden verletzt, teilweise schwer.
Die Schwere ist heute von der Staatsanwaltschaft nochmals hervorgehoben worden. Die drei Mitarbeitenden hingegen argumentieren, dass sie in ihrem Beruf auf das Vertrauen der Fans angewiesen seien.
Der Prozess hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt und eine Diskussion über die Einführund des Zeugnisverweigerungsrechts in der sozialen Arbeit ausgelöst.