"Giulia" macht länger Pause
Karlsruhe (pm/che) Die Tunnelvortriebsmaschine „Giulia“ wird in den kommenden Tagen noch nicht wieder ihren Betrieb aufnehmen. Grund für den Bohrstopp im Karlsruher Untergrund: Sicherungsmaßnahmen an der Oberfläche. Der Gesamt-Zeitplan soll dadurch aber nicht gefährdet sein.
Die Tunnelvortriebsmaschine „Giulia“, die seit knapp zwei Wochen im östlichen Eingang des unterirdischen Gleisdreiecks Marktplatz steht und sich dort einer planmäßigen Revision unterzogen hatte, macht dort unten nun eine um etwa zwei bis drei Wochen verlängerte Pause: Grund dafür sind zwei zusätzliche Sicherungsmaßnahmen oben im Bereich des westlichen Gleisdreiecks und im südöstlichen Bereich der künftigen unterirdischen Haltestelle Marktplatz. Diesen Bereich hätte „Giulia“ in den nächsten Tagen unterfahren sollen, ohne dass der dort noch fehlende Teildeckel zuvor an der Oberfläche hergestellt worden wäre. Um mit größtmöglicher Sicherheit auszuschließen, dass der von der Tunnelvortriebsmaschine zum Abstützen des Vortriebs erzeugte Druck nach oben entweicht, wird unter dem späteren Deckelniveau jetzt eine 20 Zentimeter starke Abdeckung aus Beton eingebracht.
Auf die Betonschicht wird dann als zweite Sicherungsmaßnahme die Baugrube mit Erdreich als zusätzliche „Auflast“ gegen den von „Giulia“ erzeugten Druck aufgefüllt. Insgesamt bleibt der Tunnelvortrieb im Zeitplan, da „Giulia“ seit dem Tunnelanstich am 18. November etwas schneller als vorgesehen unterwegs war und Sicherheit wichtiger ist als Schnelligkeit.
Parallel dazu gehen die Arbeiten auf den anderen Baufeldern voran: Rund um das Mühlburger Tor sind ganz unterschiedliche Vorgänge am westlichen Ende des Stadtbahntunnel Kaiserstraße zu beobachten. Während im Bereich der Rampe die HDI-Sohle eingedüst wird, wird auf dem Kaiserplatz der Deckel über dem Tunnel abgedichtet. Gleichzeitig läuft auch seit Anfang der zurückliegenden Woche der Umbau der Kreuzung, da die Autos in Nord-Süd- und Süd-Nord-Richtung ab April in einer „U“-förmigen Verkehrsführung über den zukünftigen Tunnel fahren werden. Die Qualitätssicherung der Zielgrube, aus der die derzeit wegen Revisionsarbeiten stillstehende Tunnelvortriebsmaschine im Sommer geborgen werden wird, ist positiv verlaufen: Die Grube ist dicht gegen Grundwasser.
Am Europaplatz wird die Karlstraße wieder zweispurig: Nach Abschluss der Pflaster- und Asphaltarbeiten rund um den Zugang Nordost der künftigen unterirdischen Haltestelle können die Autos wieder die gesamte Fahrbahnbreite der Karlstraße in Fahrtrichtung Norden auf zwei Spuren nutzen.
Im Tunnelabschnitt in der Durlacher Allee werden die Ankerarbeiten fortgesetzt; in der sich östlich daran anschließenden Rampe wird abschnittsweise die Sohle betoniert
Am Marktplatz wird in der nächsten Woche mit den Bewehrungsarbeiten für den nördlichen Deckel begonnen. Während in der Karl-Friedrich-Straße weiter Bohrungen vorgenommen werden, um zur Vorbereitung auf den bergmännischen Tunnelbau Weichgel und Feststoff in den Untergrund einzupressen, gehen sowohl nördlich wie auch südlich des Ettlinger Tors die Aushubarbeiten unter den Deckeln der künftigen unterirdischen Haltestelle weiter. Im Mittelteil, in dem das Kombi-Bauwerk entsteht, beginnt nächste Woche der Abbruch der Wände der ehemaligen Straßenunterführung.
Schlitzwandarbeiten laufen dagegen noch nördlich der Haltestelle Kongresszentrum und auch direkt in der Haltestelle. im sich südlich daran anschließenden Tunnelabschnitt ist die HDI-Sohle zu etwa der Hälfte hergestellt.