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      Lars Notararigo

      Karlsruhe

      "Regenwetter ist Eisbärenwetter": Karlsruher Zoodirektor verrät, wann man Eisbärenbaby MiKa am ehesten zu Gesicht bekommt

      Karlsruhe (ln) Der Tannenbaum ist MiKas Lieblingsspielzeug an diesem Donnerstagmorgen. Doch so interessant er ist, die nächsten Tage könnte er schon langweilig sein. Eisbären sind sehr intelligent und brauchen Abwechslung. Deshalb möchte der Karlsruher Zoo ihm auch regelmäßig etwas neues zu Spielen ins Gehege werfen. Dabei geht es nicht nur um Spielspaß, sondern um Reize für das Eisbärenbaby. Mika die Welt und sich selbst in einem Lernprozess erfahren. Dass Besucher ihn seit Dienstag dabei beobachten, stört weder ihn noch seine Mutter Nuka. Der Übergang ins öffentliche Gehege ging fließend und problemlos, sagt der Zoodirektor. Auch dass es regnet ist eigentlich eher ein Vorteil – für Bären und Besucher. Denn: Regenwetter ist Eisbärenwetter.

      Bei schönem Wetter, vor allem am Wochenende, muss man sich auf eine Anstehzeit von zwei Stunden gefasst machen. Und dann hat man nur den von Reinschmidt erwähnten 5-Minuten-Slot. Da ist nicht garantiert, dass man die Eisbären im Gedränge überhaupt sieht. Deshalb gibt es einen Bildschirm, dessen Kamera durch K.I. immer auf die Eisbären hält. Trotzdem ist das natürlich nicht dasselbe. Den kleinen Eisbären nach so langer Wartezeit nicht in Natura zu sehen ist frustrierend. Gerade deshalb, da die Karlsruher schon jetzt eine Bindung zu ihm aufbauen. Nicht umsonst steht das Ka im Namen MiKa für die Fächerstadt. Und nicht umsonst haben die Karlsruher selbst für diesen Namen abgestimmt. Der Zoo hat das Ergebnis respektiert. Einzige Vorgabe: Der Name musste für den Eisbären eingängig sein.

      Wo MiKa später landen wird steht noch nicht fest. Als sicher gilt: Er bleibt noch zweieinhalb bis drei Jahre im Zoologischen Stadtgarten bei seiner Mutter. Das facht einmal mehr die Diskussion an, ob artgerechte Haltung von Eisbären im Zoo überhaupt möglich ist – oder ob es schon bei der Sommerhitze in Tierquälerei ausartet. Zu letzterem sagt Reinschmidt entschieden nein. Entgegen dem Klischee leben Eisbären nicht nur in der Arktis. Manche wandern in Gebiete, die im Sommer die 30 Grad knacken. Wichtig ist nur, dass sie sich immer abkühlen können. Deshalb wird ihr Schwimmbecken auch mit kaltem Brunnenwasser auf Temperatur gehalten. Auch sonst soll MiKa so natürlich wie möglich aufwachsen.

      Ganz ohne menschliches Eingreifen geht es für MiKa trotzdem nicht weiter. Zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt soll er noch einmal geimpft werden. Diesmal aber womöglich per Blasrohr. Außerdem soll er auf seinen Namen trainiert werden, um langfristig den wichtigsten Kommandos zu folgen. All das ist aber ein Prozess, der mit den nächsten zweieinhalb Jahren in Karlsruhe einhergeht. Und bis die abgelaufen sind, darf sich Mika noch auf einige Spielzeuge freuen.

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