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      Lars Notararigo

      Karlsruhe

      Sechs Monate Sperre für den Straßenstrich Karlsruhe: Bordellbesitzer zweifeln, ob das den Frauen wirklich hilft

      Für viele Frauen war diese Straße in Karlsruhe die Endstation des Menschenhandels. Das ist ein Grund, warum die Karlsruher Polizei im Januar eine Razzia gegen einen Zwangsprostitutionsring durchgeführt hat – gemeinsam mit ungarischen Behörden. Denn Menschenhandel ist ein grundlegendes Problem des Straßenstrichs und auch die meiste Gewalt gegen Prostituierte findet dort statt, so das BKA. Aus diesem Grund plant die Stadt Karlsruhe ab 21. März die Straßenprostitution zu verbieten. Polizei und Ordnungsamt sollen das Verbot durchsetzen.

      „Die vorliegenden Erkenntnisse, auch im Nachgang zu der öffentlichkeitswirksamen Polizeimaßnahme, zeigen konkrete Belege für kriminelle Organisationsstrukturen zum Nachteil von Prostituierten im Karlsruher Stadtgebiet. Das Verbot ist damit gerechtfertigt.“

      – Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe.

      Als Schritt in die richtige Richtung begrüßen das vor allem die Laufhäuser, sprich, etablierten Bordelle. Mehr Profit versprechen sie sich durch ein Verbot des Straßenstrichs in Karlsruhe nicht. Viel eher kritisiert eine Betriebsleiterin, dass sich auf dem Straßenstrich nicht an die Auflagen gehalten wird, die für Laufhäuser seit dem Prostituiertenschutzgesetz eine rechtliche Existenzbedingung sind.

      „Was wir sehr schätzen, ist das diesem Elend endlich auch mal ein Ende gesetzt wird, auch wenn es nur vorübergehend ist (6 Monate). Wenn wir ehrlich sind, entsprechen diese Bedingungen auch nicht der Rechtslage, die das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 vorsieht. Diese Damen haben weder Sicherheit noch Waschmöglichkeiten noch Komfort.“

      -Laufhaus in Karlsruhe

      Mit dieser Ansicht ist es nicht allein. Der Vorstand des Verbandes deutscher Laufhäuser betont, dass ein Bordell bessere Sicherheit, Hygiene und rechtliche Abdeckung bietet. Etwa durch einen Alarmknopf, mit dem das Sicherheitspersonal gerufen werden kann, eine genormte Zahl an Waschräumen und die Kontrolle von Arbeits- und Gesundheitspapieren – was auch von Staat und Kommune geprüft wird. Insofern hält er das Verbot von Straßenprostitution für Sinnvoll. Mit einem großen „Aber“. Denn sie ausschließlich in Karlsruhe zu verbieten, werde die Frauen höchstens bewegen, in andere Städte zu ziehen, wo es noch erlaubt ist. Sprich: ihr Elend wird ausgelagert, statt verhindert.

      Insofern halte er eine konsequentere Politik weit über die Kommune hinaus für wesentlich sinnvoller. Dafür sprachen sich auch verschiedene Humanitäre Organisationen aus, die stand jetzt aber nicht für ein Interview zur Verfügung standen. Obwohl der Menschenhandel in der Region mit den Verhaftungen im Januar deutlich zurückgedrängt wurde – Langfristig nutze es mehr, ihn an der Wurzel zu packen, statt ihn an seiner Endstation zu verbieten.

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