Ist Karlsbad nicht bereit für eine Frau?

Karlsbad (yb) Klar ist: Wer zu einer Bürgermeisterwahl antritt, will gewinnen. Die Bürgermeisterkandidatin von Karlsbad, Doreen Fischer, sah mit ihrem Stimmenanteil von knapp 30 Prozent keine erfolgsversprechende Ausgangsbasis für die Neuwahl in drei Wochen. Daher hat sich die Juristin, nach reiflichen Überlegungen, dazu entschieden nicht mehr als potenziell erste Bürgermeisterin von Karlsbad zur Wahl zu stehen.

Die Mehrheit habe anderen Kandidaten den Vorzug gegeben: „Das akzeptiere ich“, so Fischer. Gestern Abend tagte um 18.30 Uhr der Wahlausschuss der Gemeinde, um festzustellen, ob außer Schulamtsdirektor Holger Philipp und Diplom-Verwaltungswirt Jens Timm sich noch weitere Kandidaten für die Wahl am 17. Mai gemeldet haben. Gemeldet haben sich keine weiteren Bewerber. Aber es gab eine Überraschung: Der Wahlausschuss erkannte den „Rückzug“ von Doreen Fischer nicht an. Die Bewerberin aus Eggenstein-Leopoldshafen hatte ihre Erklärung per E-Mail abgegeben. Die Rechtsaufsicht beim Landratsamt in Karlsruhe sah dies als unzulässig und damit nicht wirksam an. Die 38-Jährige Juristin hätte sich handschriftlich entweder mittels eines Briefes oder eines Faxes erklären müssen, dies sehe die Wahlordnung so vor. Somit steht Fischer weiter auf dem Stimmzettel.
Fischer nimmt viel Positives von Karlsbad mit. Sie habe viel Sympathie erfahren, viele Kontakte geknüpft, viele Freunde kennen gelernt und viele gute Erfahrungen fürs Leben gesammelt. Ihr ist Karlsbad sichtlich ans Herz gewachsen, stellt die Juristin mit dem Blick nach vorne fest. Fischer ist eine Frau mit klaren Ansagen und Zielen: „Wenn ich als amtierende Kreisrätin etwas für Karlsbad tun kann, werde ich das jederzeit und gerne tun.“
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