Prozessauftakt wegen versuchten Totschlags

Baden-Baden/Bühl (pm) Die Große Strafkammer des Landgerichts Baden-Baden (Schwurgericht) verhandelt am 19. Mai über eine Anklage der Staatsanwaltschaft Baden-Baden wegen versuchten Totschlags. 

Dem Angeklagten, einem 48jährigen Arbeitslosen aus Bühl, wird zur Last gelegt, am 19. November 2014 in seiner Wohnung in Bühl versucht zu haben, seinen Bruder durch Messerstiche in den Bauch zu töten. Zunächst habe es einen verbalen Streit zwischen den Brüdern gegeben. Der Angeklagte habe dann in der Küche ein Messer geholt und seinem Bruder einen Stich in den Bauch versetzt, der glücklicherweise hauptsächlich die Gürtelschnalle getroffen und deshalb nur eine – wenngleich stark blutende – oberflächliche Verletzung des Opfers verursacht haben. Weitere Attacken des Angeklagten hätten der Bruder und dessen Sohn, der seinem Vater zu Hilfe geeilt sei, verhindern können. Der Angeklagte sei aber davon ausgegangen, seinen Bruder tödlich verletzt zu haben, weshalb er sich im unmittelbaren Anschluss an das Geschehen zum Polizeirevier Bühl begeben und dort gemeldet habe, er habe seinen Bruder „abgestochen“. Der Angeklagte ist schon mehrfach wegen kleinerer Delikte in Erscheinung getreten. Auf Grund psychischer Auffälligkeiten geht die Staatsanwaltschaft derzeit davon aus, dass die Schuldfähigkeit des Angeklagten erheblich vermindert war, dass aber zukünftig mit weiteren derartigen Taten zu rechnen ist, weshalb im Fall einer Verurteilung auch eine Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht kommt.

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