Post: Streik in Briefzentren

Im Tarifkonflikt um die Arbeits- und Entgeltbedingungen der rund 140.000 Tarifkräfte hat die Deutsche Post AG die Erklärungsfrist verstreichen lassen und die Weichen auf Streik gestellt. Heute beginnen die unbefristeten Streiks in den Briefzentren der Deutschen Post AG. In den Briefzentren wird die Post für die Zustellung produziert. Ohne Produktion gibt es keine Zustellung. Ab dem Nachmittag sind die Beschäftigten der elf Briefzentren in Baden-Württemberg zum unbefristeten Streik aufgerufen. Die Standorte sind: Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim, Heilbronn, Salach, Waiblingen, Reutlingen, Villingen-Schwenningen, Weingarten, Freiburg und Offenburg. Es ist mit erheblichen Verzögerungen in der Briefzustellung zu rechnen.

Arnold Püschel, ver.di Landesfachbereichsleiter: „Während zehn Verhandlungstagen seit Mitte März hat sich die Deutsche Post AG nicht in Richtung einer Konfliktlösung bewegt. Deshalb haben wir als Gewerkschaft ein umfassendes Angebot unterbreitet. Das Angebot ist ein tragfähiger Kompromiss und in der Lage, den Frieden im Betrieb wieder herzustellen. Die Deutsche Post AG hat die Erklärungsfrist ignoriert und somit klargestellt, dass sie kein Interesse an einer Lösung am Verhandlungstisch hat. Es reicht den Beschäftigten. Die Blockadehaltung der Post AG werden wir nicht hinnehmen.“

ver.di hatte in der sechsten Verhandlungsrunde am vergangenen Dienstag mit einem umfassenden Angebot versucht, die Post ungeachtet ihres Vertragsbruchs von einer einvernehmlichen Lösung zu überzeugen und vom Konfliktkurs gegen die Beschäftigten abzubringen. Das Gesamtpaket sah unter anderem eine Rückführung der von der Deutschen Post AG für die Zustellung gegründeten 49 Regionalgesellschaften (DHL Delivery GmbHs) in den Haustarifvertrag der Deutschen Post AG vor, eine Verlängerung der Schutzregelungen zu Kündigungen und Fremdvergabe, den Verzicht auf eine lineare Einkommenserhöhung in diesem Jahr und eine strukturelle Veränderung der bestehenden Entgelttabelle für alle neu eingestellten Beschäftigten, wonach diese künftig nicht mehr nach zwei, sondern erst nach drei Jahren in die jeweils nächsthöhere Erfahrungsstufe aufstiegen.

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