Sinkende Flüchtlingszahlen: Karlsruhe schließt Unterkunft am Campus Ost

Karlsruhe (pm/amf) Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat beschlossen, die Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des Campus Ost des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zum 1. Juli dieses Jahres zu schließen. Das teilte das Regierungspräsidium am Freitagvormittag mit. Zeitgleich werde auch die Unterkunft am KIT Campus Nord vorläufig stillgelegt, könne bei Bedarf jedoch erneut als Unterkunft dienen.

Die in den beiden Einrichtungen untergebrachten Flüchtlinge werden bis zur Schließung bzw. Stilllegung in die Stadt- und Landkreise verlegt oder in anderen Erstaufnahmeeinrichtungen im Regierungsbezirk Karlsruhe untergebracht, teilte das Regierungspräsidium mit. Karlsruhes Regierungspräsidentin Nicolette Kressl begründet die Entscheidung mit dem seit Monaten zurückgehenden Flüchtlingsstrom sowie neuen landesweiten Alternativen. „Wir haben die Zelthallen im Campus Ost im Herbst 2014 als vorübergehendes Notquartier errichtet, das Gleiche gilt für die Nutzung der ehemaligen Mensa im Campus Nord seit Herbst 2015. Ich bin froh, dass uns insbesondere durch die großen ehemaligen Kasernenstandorte mittlerweile ge-eignetere Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung stehen“, sagte Kressl am Freitag.

Die beiden Maßnahmen auf dem KIT Campus seien nach Angaben des Regierungspräsidiums „der erste Schritt einer strategischen Neuausrichtung“ in den Erstaufnahmeeinrichtungen der Region. Die sog. „Lenkungsgruppe Flüchtlingsunterbringung“ des Landes Baden-Württemberg hatte im April beschlossen, die Erstaufnahmekapazität des Landes an den deutlich zurückge-gangenen Zustrom von neuen Flüchtlingen anzupassen. „Wir werden in den kommenden Wochen mit dem für Migration zuständigen Innenministerium beraten, was dies konkret für unsere Standorte bedeutet. Ziel ist es, zu wirtschaftlichen Lösungen und Qualitätsverbesserungen zu kommen. Gleichzeitig müssen wir gewährleisten, dass wir bei erneut steigenden Flüchtlingszahlen ausreichende Unterkünfte vorhalten“, sagte Kressl.

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