42-Jährige stirbt bei Geburt im Krankenhaus
Bretten/Gondelsheim (pas) Der Tod einer 42-jährigen dreifachen Mutter aus Gondelsheim empört die Bürgerinitiative Rechbergklinik (BIR). Man sehe damit „in schlimmster Weise alle Sorgen bestätigt“, die nach der Schließung der Geburtshilfe in der Rechbergklinik geäußert wurden. Die Bürgerinitiative hatte über 14.000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt. Ende 2012 wurde die Geburtshilfe dennoch geschlossen. Die 42-jährige hochschwangere Frau war bereits am vergangenen Donnerstag in der Klinik gestorben, ihr Kind hat überlebt.
Die Gondelsheimerin war gemeinsam mit ihrem Mann wenige Stunden vor ihrem Tod in einer Pforzheimer Klinik, wurde dort allerdings nach Angaben der Bürgerinitiative weggeschickt, obwohl sie bereits acht Tage über der Entbindungsfrist war. Die BI vermutet, dass „diese Klinik für die Vielzahl zusätzlicher Geburten, auch aus dem Raum Bretten, personell nicht ausreichend ausgestattet wurde“. Auf der Rückfahrt nach Gondelsheim verlor die Frau das Bewusstsein, ihr Mann brachte sie sofort zur Notfallversorgung in die Rechbergklinik. Dort habe man „alles menschenmögliche unternommen“, den Tod der 42-Jährigen aber nicht mehr verhindern können, heißt es in der Stellungnahme der Bürgerinitiative. In Gondelsheim wurde ein Spendenkonto eingerichtet, um den Vater und die drei Kinder zu unterstützen.
Die Bürgerinitiative drängt nach dem tragischen Todesfall, die Geburtshilfe und die Behandlung von gynäkologischen Notfällen in Bretten wieder sicherzustellen. „Das ist aufgrund der zeitlichen Entfernungen zu anderen Kliniken zwingend notwendig. Nur mit der Rechbergklinik ist die wohnortnahe und schnelle stationäre Versorgung im südlichen Kraichgau sicherzustellen. Bei Plazenta-Ablösungen und bei Notfallgeburten sind oft wenige Minuten lebensentscheidend“, so der BI-Sprecher und Ex-Oberbürgermeister Brettens, Paul Metzger.