Streit um Bebauung von Kleingärten: Haus & Grund kritisiert Vorgehen der Stadt
Karlsruhe (pm/amf) Im Streit um die potentielle Bebauung der Flächen dreier Kleingartenvereine (Baden TV berichtete) hat sich nun auch die Eigentümergesellschaft Haus & Grund zu Wort gemeldet. Die Gesellschaft kritisiert das Vorgehen der Karlsruher Stadtverwaltung, die das Gemeinwohl aus dem Blick zu verlieren drohe. Die Stadtverwaltung erwägt, im Rahmen des Flächennutzungsplans 2030 auf den Grundstücken dreier Kleingartenvereine in Rüppurr, Oberreut und der Nordweststadt Wohnungen zu bauen. Die Grundstücke stellen aufgrund ihrer zentralen Lage und der Anbindung zum ÖPNV aus Sicht der Stadt optimale Wohnraumflächen dar.
„Als wachsende Stadt braucht Karlsruhe verlässliche Rahmenbedingungen. Dringend benötigter zusätzlicher Wohnraum muss in einem Gesamtkonzept mit dem Erhalt von Flächen für Erholung und neue Gewerbeansiedlungen in Einklang gebracht werden“, so Marc Wurster, Vorsitzender von Haus & Grund Karlsruhe. Eine“ Hängepartie“ sei vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung nicht hinnehmbar. „Politik und Stadtverwaltung sind jetzt gefordert, schnellstens Klarheit zu schaffen, wo dringend benötigter neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Bezahlbarer Wohnraum ist zwingende Voraussetzung für die weitere gesunde Entwicklung unserer Stadt“, so Wurster.
Unmut bei den Kleingärtnern
Bei den potentiell betroffenen Kleingärtnern stoßen die Pläne der Stadtverwaltung auf Unmut und Unverständnis. Der Vorsitzende des Bezirksverbands Gartenfreunde Karlsruhe, Alfred Lüthin, bewertete die Pläne gegenüber Baden TV als „schwachsinnig“. „Wenn ich anständiges Wohnumfeld will, brauche ich auch Kleingärten“, so Lüthin. Unterstüzung erfahren die Kleingärtner unter anderem von der Kult-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat. Die Stadt sollte prüfen, ob der benötigte Wohnraum stattdessen auf anderen Flächen im Stadtgebiet enstehen könnte, so die Kult-Fraktion.