Rettungsgasse: Polizei bemerkt knapp 400 Verstöße

Karlsruhe/Pforzheim (pol/da) Bei einem Verkehrsunfall am Dienstagmorgen mit einem Lkw auf der A5 hat die Polizei knapp 250 Verstöße beim Bilden einer Rettungsgasse festgestellt. Eigenen Angaben zufolge überwachten die Beamten den Vorgang durch ein Videofahrzeug. Das Fahrzeug brauchte 45 Minuten, bis es an der Unfallstelle war.

Laut Polizei hatten 120 Autofahrer, 115 Lenker von Sattelzügen und Lastkraftwagen, zwei Motorradfahrer und die Fahrer von vier Reisebussen keine Rettungsgasse gebildet und erschwerten oder behinderten ein Durchkommen der Rettungskräfte. Immer wieder war das Videofahrzeug der Verkehrspolizei zum Anhalten gezwungen; auch Bergungsfahrzeuge mussten teilweise minutenlang warten, weil ein Durchkommen unmöglich war. Streckenweise sei die Rettungsgasse aber vorbildlich gebildet worden.

Polizei kontrolliert vermehrt Rettungsgasse

Bei vermehrten Kontrollen von Januar bis März hatten die Beamten auf der A5 und der A8 insgesamt 380 Verstöße festgestellt, bei denen die Fahrerinnen und Fahrer keine Rettungsgasse zur Durchfahrt von Polizei- oder Hilfsfahrzeugen gebildet hatten. Sie müssen mit einer Anzeige rechnen. Als Beispiel nennen die Einsatzkräfte einen schweren Verkehrsunfall am 5. Februar auf der A8, bei dem der Fahrer eines Klein-Lkws fast ungebremst auf einen Sattelzug aufgefahren und dabei ums Leben gekommen war. Im folgenden Stau musste ein Streifenwagen hinter einem Sattelzug anhalten, weil dieser mittig auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs war, so dass kein Durchkommen möglich gewesen sei. Der Fahrer habe sowohl  Blaulicht als auch Martinshorn ignoriert. Bei anschließenden Überwachungsmaßnahmen wurden fast 80 Fahrzeugführer festgestellt, die keine freie Gasse gebildet hatten; darunter mehr als 30 Fahrer von Sattelzügen. Außerdem bemerkte die Polizei drei Gaffer, die die Unfallstelle beim Vorbeifahren filmten, bzw. fotografierten.

Knapp 700 Fahrzeugführer wiesen die Beamten auf die Kampagne ,,Rettungsgasse – rettet Leben“ hin. Auch weiterhin will die Polizei die Bildung der Rettungsgasse kontrollieren.

Bild: Pixabay

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