Neuer Erlass für PFC-Geringfügigkeitsschwellenwerte
Stuttgart/Raum Rastatt, Baden-Baden (pm/ij) Das baden-württembergische Umweltministerium hat heute mit einem Erlass seinen nachgeordneten Behörden neue „Geringfügigkeitsschwellenwerte für per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) vorgegeben. Damit werden die vorläufigen Beurteilungskriterien aus dem Jahr 2015 ersetzt.
Mit dem Erlass will das Ministerium dafür sorgen, dass die zuständigen Behörden im Land die von PFC hervorgerufenen Belastungen einheitlich nach aktuelle Maßstäben beziffert und bewertet werden können. So heißt es in der Mitteilung des Umweltministeriums.
In Baden-Württemberg wurden im Raum Rastatt, Baden-Baden und Mannheim großflächige Bodenbelastungen mit PFC festgestellt. Als Ursache hierfür gilt die Aufbringung von Kompost mit Schlämmen aus der Papierherstellung. Darüber hinaus gibt es landesweit an verschiedenen Stellen kleinräumige PFC-Verunreinigungen, die meist durch Löschmitteleinsätze verursacht wurden. Auch in anderen Bundesländern wurden PFC-Belastungen aufgrund verschiedener Ursachen festgestellt.
„Wir gehen davon aus, dass sich die PFC-belasteten Flächen in Nordbaden aufgrund der Anwendung der neuen Geringfügigkeitsschwellenwerte in der Region Rastatt/Baden-Baden von bisher 545 Hektar auf 644 Hektar vergrößern und in Mannheim mit rund 240 Hektar annährend gleichbleiben werden“, sagte Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel. Meinel. Da die neu hinzukommenden Flächen jedoch bereits unter dem Verdacht gestanden hätten, mit PFC belastet zu sein, hätten die zuständigen Behörden die Regelungen zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher, zum Beispiel das Vorernte-Monitoring, bereits im Vorfeld des aktuellen Erlasses auf diesen Flächen angewandt, betonte Meinel.
In Baden-Württemberg gelten etwa 70 Prozent des Grundwassers als Trinkwasser-Ressource. „Die neuen Geringfügigkeitsschwellenwerte sind auch für die Trinkwasserbewertung leitend und sorgen daher auch in diesem Bereich für ein weiterhin hohes Schutzniveau im Land“, so Ministerialdirektor Meinel.