Achtung, Enkeltrick!

Landau (pol) Seit vergangener Woche häufen sich im Bereich der Polizei Landau Telefonanrufe an meist ältere Menschen. Die Täter berufen sich dabei auf ein Verwandtschaftsverhältnis (Enkel/Neffe) oder auf eine frühere Bekanntschaft und täuschen vor, kurzfristig Geld oder andere finanzielle Mittel sowie Vermögenswerte für ein bestimmtes Geschäft oder eine finanzielle Notlage zu benötigen.

Sie verlangen den durch das Gespräch in Erfahrung gebrachten maximal verfügbaren Geldbetrag oder einen bereits genannten Betrag. Bei Zahlungsbereitschaft wird zumeist ein Bote angekündigt, der das Geld abholt, weil der Anrufer angeblich verhindert ist.

Oft um Existenz gebracht

Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden.

Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.

Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrickbetrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.

Schockanrufe bei russischsprachigen Senioren

Die Variante der sogenannten Schockanrufe wenden Betrüger vor allem bei älteren Menschen aus den ehemaligen Sowjetstaaten an. Sie melden sich, sehr häufig in russischer Sprache, per Telefon bei ihren Opfern und behaupten, dass ein Enkel oder ein anderer naher Verwandter in einen Verkehrsunfall oder in ein Strafverfahren verwickelt sei und sich deshalb in polizeilichem Gewahrsam befinde. Die Betrüger erklären, dass gegen eine Zahlung von der Strafverfolgung abgesehen und der Verwandte aus der Haft entlassen wird. Das Geld werde eine Person im Auftrag des Gerichts oder einer Behörde in ziviler Kleidung kurzfristig abholen.

Die Polizei gibt Tipps

– Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt

– Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert

– Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen

– Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis

– Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen  Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.

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