Der große Rentner-Ratgeber für Karlsruhe
Karlsruhe (cm) Es gibt in Deutschland schlechtere Orte, um seinen Lebensabend zu verbringen, als Karlsruhe. Doch was gibt es hier überhaupt für Senioren und an wen kann man sich wenden? Unser großer Ratgeber verrät es.
1. In Zahlen
Dabei wollen wir zunächst einmal mit den Zahlen beginnen: Wie viele Rentner gibt es denn überhaupt im Stadtbereich? Schauen wir uns dazu mal die offizielle Alterspyramide der Stadt an. Daraus ergibt sich, dass von den insgesamt 305.220 Karlsruher Einwohnern immerhin 56.475 den 65. Geburtstag gefeiert haben, das entspricht rund 18 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Senioren-Hochburg ist übrigens Durlach mit 6550 Ü-65-Einwohnern, den in absoluten Zahlen geringsten Anteil hat Palbach.
2. Wichtige Adressen
Erste Anlaufstelle, insbesondere für die Senioren, die von außerhalb in die Stadt ziehen, sollte das städtische Seniorenbüro sein, das gleichzeitig als Pflegestützpunkt Karlsruhes dient. Es findet sich in der Kaiserstraße 235 und ist unter der Telefonnummer (0721) 133 508 4 zu erreichen.
Eine weitere Anlaufstelle ist der Verein der privaten Dienstleister in der Seniorenpflege für die Stadt. Der Verein residiert in der Basler-Tor-Straße 77 und hat die Nummer (0721) 494 022.
Dritter im Bunde ist die Karlsruher Vertretung des Landesseniorenrats Baden-Württemberg. Zu finden im Postweg 23 und zu erreichen unter der Rufnummer (0721) 758 901.
Für das Medizinische sei die Internetpräsenz der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg empfohlen, sie listet auf ihrer Seite für den Großraum Karlsruhe knapp 1000 Arztpraxen und ähnliche Institute.
3. Generelle Tipps für den Alltag
Das Leben im Alter muss sich nicht großartig von dem unterscheiden, das man noch während des Berufslebens führte. In den meisten Fällen gehört es doch leider dazu, dass der Körper in gewisser Hinsicht nachlässt. Die folgenden Punkte sind daher grundsätzliche Empfehlungen für Karlsruher Senioren:
• Vor allem Alleinlebende sollten sich nicht in sozialem Rückzug üben. Gute Nachbarschaft ist nicht nur die Basis eines angenehmen Wohnumfeldes, sondern auch der persönlichen Sicherheit. Sich mit den Nachbarn anzufreunden, regelmäßigen Kontakt zu suchen, erleichtert nicht nur den Alltag. Oft genug verhindert sie zudem auch, dass man Opfer von Trickbetrügern wird – und hilft nicht zuletzt auch in Notfällen.
• Alle Möglichkeiten nutzen, um seine Wohnung seniorengerecht zu machen. Der Vermieter muss solche Umbauten in jedem Fall dulden. Das müssen keine großen Umbauten sein. Altersgerechtes Wohnen beginnt schon mit der Installation und Nutzung von digitalen-technischen Helfern, wie etwa einer sensorbetätigten Jalousiesteuerung oder Heizungsregelung – solche Ein- und Umbauten werden übrigens auch durch die KfW gefördert.
• Regelmäßig den Kontakt zu anderen Senioren suchen. Schon deshalb, um in regelmäßigen Abständen mit Menschen reden zu können, die das gleiche erlebt haben und heute mit den gleichen Realitäten konfrontiert sind. Ansprechpartner ist unter anderem der Seniorenclub Durlach, der eine ganze Reihe von Aktivitäten zwischen Gesellschaftsspielen, Wanderungen aber auch Kursen für den Alltag (etwa Smartphone-Grundlagen) offeriert.
• Sport treiben. Nichts verstärkt die sich im Alter einstellenden Gebrechen so sehr wie körperliche Untätigkeit. In der Stadt gibt es eine ganze Bandbreite an sportlichen Angeboten, die sich ausschließlich an Senioren richten. Sie sollte man nutzen. Nicht, um zu einer späten Sportskanone zu werden, sondern um den unvermeidbaren Alters-Zipperlein nicht noch durch Untätigkeit weitere zur Seite zu stellen.
• Es sich leichter machen (lassen). Karlsruhe kann zwar mit einem gut aufgestellten Einzelhandel aufwarten. Jedoch muss man als Rentner nicht alle Wege selbst tätigen, sämtliche Tüten und Körbe alleine tragen. Neben zahllosen privaten Haushaltshilfen hält auch das Rote Kreuz in der Stadt einen Einkaufsservice bereit. Er funktioniert nach einem einfachen Schema: Man selbst schreibt die Einkaufsliste, die DRK-Mitarbeiter kaufen die Sachen ein und liefern sie bis in die Wohnung, räumen sie auf Wunsch auch ein.
• Auf die eigene Sicherheit bedacht sein. Leider gibt es auch in Karlsruhe Kriminelle, welche die Situation von Senioren teilweise schamlos ausnutzen, um sich selbst zu bereichern. Die eigene Sicherheit sollte deshalb darauf basieren, die typischsten Tricks der Verbrecher zu kennen – der „Enkeltrick“ ist nur einer von vielen. Und dann gehört es auch dazu, niemals Geld oder Kontodaten herauszugeben.
• Das Gehirn trainieren. Unser Denkzentrum funktioniert zeitlebens, besonders jedoch im Alter, nach der Maxime „wer rastet, der rostet“. Und fordern kann man sein Gehirn auf unzählige Weisen. Das kann schon damit beginnen, dass man versucht, Dinge zu lesen, die auf dem Kopf stehen. Ferner gehören dazu Kreuzworträtsel ebenso wie Sudoku und andere Denksportaufgaben. Tipp: Die meisten Zeitungsläden in der Stadt führen Sammelhefte, in denen sich ein Rätselvorrat für viele Wochen befindet – meistens für sehr geringe Summen.
Senioren, die auch im Alter noch regelmäßig Neues lernen wollen, sei zudem die Akademie der älteren Generation des Katholischen Dekanats Karlsruhe ans Herz gelegt. Hier, in der Ständehausstraße 4, finden meist jeden zweiten Montag Vorträge statt, die unzählige Schwerpunkte zwischen Politik, Kunst, Zeitgeschehen und Altersfragen haben.
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