Neue Pilzarten in Karlsruhe entdeckt
Karlsruhe (pm/ame) Wissenschaftler des Naturkundemuseums Karlsruhe haben zwei unbekannte Pilzarten in Karlsruher Parks entdeckt. Auch sehr seltene Pilze sind bei den Forschungen des Teams gefunden worden.
Ein Forschungsteam um den Mykologen Markus Scholler vom Naturkundemuseum Karlsruhe hat in Parkanlagen neben zahlreichen raren Pilzarten auch zwei bislang unbekannte Arten entdeckt. Dabei handelt es sich um eine (für Speisezwecke nicht geeignete) Trüffelart mit dem wissenschaftlichen Namen Genabea urbana, die mit Hilfe von Trüffelhunden an einer sehr alten Hainbuche nahe dem Bahnhof entdeckt wurde. Die zweite neue Art ist ein Risspilz, Inocybe strickeriana, der zwischen zwei alten Eichen im Zoologischen Garten wuchs. Die letztgenannte Art wurde zu Ehren des Karlsruher Lehrers und Pilzkundlers Paul Stricker benannt.
Im Rahmen zweier vom Naturschutzfonds Baden-Württemberg und dem Programm „Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg (KLIMOPASS)“ finanzierter Forschungsprojekte konnte nun der Mykologe Markus Scholler vom Naturkundemuseum Karlsruhe zusammen mit den Mitarbeitenden Anja Schneider und Torsten Bernauer zahlreiche sehr seltene Arten nachweisen. Darunter sind zwei für die Wissenschaft noch unbekannte Arten, über die die Karlsruher Wissenschaftler zusammen mit Kollegen aus dem In- und Ausland in internationalen Fachzeitschriften berichten.
Baumbestand auch wegen Hundekot und Streusalz gefährdet
Die Wissenschaftler betonen, dass es in Karlsruhe noch zahlreiche wertvolle Parkanlagen mit altem Baumbestand gibt, wo man seltene Pilze finden kann. Allerdings sind einige vor allem durch Bauvorhaben, aber auch durch Pflanzung ungeeigneter meist exotischer Baumarten sowie durch Hundekot und übermäßigen Streusalzeinsatz gefährdet, so in besonderer Weise die alten Eichen und ihre Symbiosepilze in der Erzbergerstraße in der Karlsruher Nordstadt.
Foto: SMNK, A. Schneider