Sperrung Jöhlinger Straße: Feldwege keine Alternativrouten

Kreis Karlsruhe (pm/da) Während der anhaltenden jahrelangen Sperrung der L559 zwischen Weingarten und Walzbachtal-Jöhlingen sollen keine Wirtschaftswege als alternative Routen ausgewiesen werden. Das ist das Ergebnis eines heutigen Treffens zwischen den Verantwortlichen. Es war der zweite ,,Runde Tisch“ seit Beginn der Sperrung.

Zu dem heutigen Treffen hatte Landrat Christoph Schnaudigel; neben ihm waren Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm, die Bruchsaler, Weingartener und Walzbachtaler Bürgermeister Andreas Glaser, Eric Bänziger und Karl-Heinz Burgey sowie die Pfinztaler Bürgermeisterin Nicola Bodner sowie die Grötzinger Ortsvorsteherin Karen Eßrich und der Bergausener Ortsvorsteher Edelbert Rothweiler anwesend. Die L559 zwischen Weingarten und Walzbachtal-Jöhlingen ist wegen Bauarbeiten noch zweieinhalb Jahre gesperrt. Die Umleitung führt aktuell über die B35 Bruchsal-Heidelsheim bzw. die B 293/B10 Pfinztal-Berghausen. Einigen Bürgern ist das zu weit; sie hatten sich deshalb dafür ausgesprochen, dass Feldwege als Alternativrouten genutzt werden können.

Sicherheit und Artenschutz stehen Alternativrouten entgegen

Diesem Vorschlag erteilten die Verantwortlichen heute eine Absage: ,,Gegen die Nutzung der Strecken durch den allgemeinen PKW-Verkehr sprechen vor allem Gründe der Verkehrssicherheit. Die schmale und teilweise sehr kurvige Wirtschaftswegfahrbahnen auf abschüssigem bzw. hängendem Gelände machen es selbst bei einer Einbahnregelung praktisch unmöglich, das notwendige Maß an Verkehrssicherheit zu gewährleisten, das bei einer Freigabe für den allgemeinen Pkw-Verkehr erforderlich wäre“, schreibt der Landkreis Karlsruhe in einer Mitteilung. Zudem würde die Einmündung auf die B3 mit Linksabbiegeverkehr zu gefährlichen Situationen und eine Verminderung der Leistungsfähigkeit der Bundesstraße führen.

Daneben stünden auch naturschutzrechtliche Vorschriften einem solchen Vorhaben entgegen: ,,geschützte Vogel- und Fledermausarten, Amphibien und Reptilien haben dort ihre Lebensräume, welche durch die Freigabe für den allgemeinen Verkehr massiv beeinträchtigt würden“, so der Landkreis. Für eine Freigabe der Wirtschaftswege wären naturschutzrechtliche Verfahren nötig, weshalb die Streckenführung nicht in absehbarer Zeit und damit wesentlich vor dem Ende der regulären Bauarbeiten möglich wäre. ,,Damit steht der Aufwand – die Ertüchtigung der Wirtschaftswege erfordert auch finanzielle Aufwendungen beider Gemeinden – nicht im Verhältnis zum erzielbaren Nutzen“, so das Fazit des Landkreises.

Bauarbeiten schreiten voran

Nach Angaben des Landratsamts gehen die Bauarbeiten planmäßig voran. Der zweite Bauabschnitt werde sich voraussichtlich nahtlos an den ersten anfügen, weshalb die zunächst nur bis April angeordnete Straßensperrung weiter bestehen bleibe. Aktuell können PKWs neben der ausgeschilderten Umleitung auch über Binsheim und Obergrombach/Untergrombach fahren. Unmittelbar nach dem ersten runden Tisch Anfang Oktober 2018 (Baden TV berichtete) wurde die Strecke laut dem Landratsamt durch die Sperrung für LKW über 3,5 Tonnen verkehrssicherer gemacht: bei Bedarf könne noch ein paralleler Wirtschaftsweg herangezogen und eine Einbahnregelung eingerichtet werden.

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