Kriminalität in Baden-Württemberg: Weniger Straftaten, gute Aufklärungsquote

Stuttgart (pm/ame) Der Rückgang der Straftaten hat sich auch im Jahr 2018 fortgesetzt. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PSK) weist für das vergangene Jahr insgesamt 572.173 Straftaten aus. Das sind 1,3 Prozent weniger als 2017. Gleichzeitig klärt die Polizei so viele Straftaten auf wie noch die seit dem Übergang auf die elektronische Datenverarbeitung 1971. Diese Zahlen gab heute das Innenministerium bekannt.

„Baden-Württemberg ist und bleibt bei der Inneren Sicherheit bundesweit Spitze. Die Kriminalitätsbelastung ist auch im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen und so niedrig wie seit 1990 nicht mehr. Gleichzeitig konnte die Polizei fast zwei Drittel der Straftaten aufklären. Diese Erfolgsbilanz ist insbesondere dem beharrlichen und unermüdlichen Einsatz unserer Polizisten zu verdanken – aber auch den vielen rechtschaffenen Bürgern im Land. Sie tragen ganz entscheidend zum Gelingen eines harmonischen und sicheren Zusammenlebens bei“, so Innenminister Thomas Strobl. Im Jahr 2018 stieg die Aufklärungsquote mit 62,7 Prozent (2017: 62,4 Prozent) auf einen Spitzenwert. Die Kriminalitätsbelastung in Baden-Württemberg betrug 5.191 Straftaten je 100.000 Einwohner und geht somit weiter zurück.

Rund zehn Prozent Rückgang bei der Eigentumskriminalität

Diebstahlsdelikte machen zwar noch immer etwa ein Drittel aller in Baden- Württemberg begangenen Straftaten aus. Deren Anzahl ist mit 168.828 Straftaten im Jahr 2018 (2017: 187.899 Straftaten) jedoch nochmals deutlich um rund 10 Prozent gesunken. Die Rückgänge erstrecken sich auf nahezu alle Erscheinungsformen vom Ladendiebstahl (-6,0 Prozent) über den Taschendiebstahl (-17,9 Prozent) bis hin zum Fahrraddiebstahl (-10,1 Prozent).

Zehnjahrestief – Für Wohnungseinbrecher bleibt Baden-Württemberg ein heißes Pflaster

„Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat sich seit dem Jahr 2014 halbiert und ist auf einem Zehnjahrestief. Dies ist der Erfolg harter Arbeit. Wir werden aber nicht nachlassen und die bisherigen Maßnahmen konsequent weiterverfolgen. Wer in fremde Wohnungen einsteigt und dadurch die Menschen nachhaltig verunsichert, nicht selten traumatisiert, den werden wir auch künftig unnachgiebig verfolgen“, bilanzierte Minister Thomas Strobl. Mit insgesamt 7.126 Wohnungseinbruchdiebstählen weist dieser Deliktsbereich einen Rückgang um 15,5 Prozent auf. Die gute Aufklärungsquote aus dem Jahr 2017 wurde im vergangenen Jahr mit 20,7 Prozent nahezu gehalten.

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung sinkt zum zweiten Mal in Folge

Nach durchgängigen und sehr deutlichen Anstiegen bis ins Jahr 2016 gingen im Jahr 2018 wie im Vorjahr die registrierten Straftaten durch tatverdächtige Asylbewerber sowie Flüchtlinge um
etwa neun Prozent auf 55.642 Delikte zurück. Schwerpunktmäßig handelt es sich hierbei um Körperverletzungen (7.144 Fälle), Ladendiebstähle (5.628 Fälle) und Leistungserschleichungen (5.577 Fälle), bei jeweils rückläufigen Fallzahlen. In den Bereichen der Rauschgiftkriminalität (3.786 Fälle) und den Sexualdelikten (757 Fälle) sind hingegen deutliche Anstiege zu verzeichnen. Der Trend, wonach sich die Tatorte der Körperverletzungen und Rauschgiftdelikte zunehmend von den Flüchtlingsunterkünften in den öffentlichen Raum verlagern, hält an. Ohne Betrachtung der ausländerrechtlichen Verstöße sind im vergangenen Jahr insgesamt 21.786 tatverdächtige Asylbewerber sowie Flüchtlinge registriert worden. Das waren rund 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Lässt man ausländerrechtliche Verstöße außer Acht, so betrug der Anteil der tatverdächtigen Asylbewerber sowie Flüchtlingen an den Gesamttatverdächtigen knapp unter 10 Prozent. Am häufigsten traten hierbei Asylbewerber sowie Flüchtlinge aus Syrien (3.811 Tatverdächtige), Gambia (2.415 Tatverdächtige), Afghanistan (2.045 Tatverdächtige), dem Irak (1.580 Tatverdächtige) und Nigeria (1.340 Tatverdächtige) in Erscheinung.

Die Zahlen wurden im Sicherheitsbericht der Landesregierung veröffentlicht und sich für Jedermann auf der Internetseite des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration abrufbar.

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