Kombi-News: Tunnelbau nähert sich dem Ettlinger Tor
Karlsruhe (pm/snt) Der Straßentunnelbau ist endgültig am Ettlinger Tor angekommen. Die Arbeiten an der Großbaustelle in der Kriegsstraße näher sich sowohl von Osten als auch von Westen Richtung Mitte. Das teilt heute die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) mit.
Die etwa 20 Meter Straßentunnel mit der darunter liegenden 100 Meter langen unterirdischen Haltestelle Ettlinger Tor, lagen bisher nahezu unsichtbar im Karlsruher Untergrund. Jetzt nähert sich der Ingenieurbau mit einer neuen Gleistrasse „oben“ und einem darunter liegenden Autotunnel von Westen. Beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße vom Marktplatz bis zur Augartenstraße ist auch ein weiteres Gewerk immer deutlicher zu sehen.
Die Arbeiten im Überblick
Im Baufeld O4 werden im westlichen Bereich seit Wochen schon auch die unterhalb des Grundwasserspiegels liegenden früheren Teile der alten Rampe abgebrochen: Dazu zählt der alte Straßenasphalt, der darunter liegende alte Betontrog sowie die früheren Rampenwände. Im östlichen Baufeld-Abschnitt läuft von Osten nach Westen ebenfalls bereits der Ingenieurbau des Autotunnels.
Weiter in Richtung Osten – im Baufeld O3 zwischen Meidingerstraße und Mendelssohnplatz – wird noch einige Tage die Weichgelsohle hergestellt, die die Baugrube nach unten gegen eindringendes Grundwasser abdichten wird. Diese Funktion wird vor dem weiteren Aushub der Baugrube durch eine Dichtigkeitsprüfung getestet.
Vom Mendelssohnplatz nach Osten in den Baufeldern O2 und O1 bis zur Querung der Ludwig-Erhard-Allee durch die Ostend- beziehungsweise Henriette-Obermüller-Straße sind die Arbeiter wieder an die Oberfläche aufgetaucht: Auf der Nordseite werden die stadteinwärts führenden Fahrbahnen, Rad- und Gehwege hergestellt. Dazu wird der Autoverkehr auf einer provisorischen Fahrbahn zwischen den Rampen geführt. Ab Januar wechselt das Bild: Dann werden auf der Südseite die stadtauswärts führenden Fahrbahnen, Rad- und Gehwege gebaut.
Ganz am anderen Ende der Kriegsstraße im Bereich des Karlstors im Baufeld W1 steht im Ostbereich der Baugrube nach dem abgeschlossenen Erdaushub ab etwa Anfang Dezember das Herstellen des Planums und der sogenannten Sauberkeitsschicht auf dem Programm. Darauf wird die Bewehrung für die Tunnelsohle aufgebaut. Im direkt an die Kreuzung der Karlstraße mit der Kriegsstraße angrenzenden Bereich dieses Baufeldes wird noch die Weichgelsohle hergestellt.
Beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße bis zur Augartenstraße ist ein weiteres, später von den Fahrgästen auf Anhieb wahrnehmbares „Gewerk“ immer deutlicher zu sehen: Die Böden in den Zwischenebenen und auch die Treppenabstufen von oben hinunter auf die Zwischenebenen und von dort hinunter bis zur Bahnsteigebene erhalten ihren Belag aus Terrazzo. In den Haltestellen Europaplatz, Kronenplatz, Marktplatz und Ettlinger Tor wachsen die mit Terrazzo ausgekleideten Flächen täglich um viele Quadratmeter. Auf die Böden wird der Zementstrich mit eingelagerten kleinen Steinchen flüssig aufgebracht, dann geglättet und nach dem Aushärten maschinell abgeschliffen. Bei den Treppenstufen werden vor dem Einbau gefertigte Terrazzo-Treppenelemente auf die vom Rohbau hinterlassenen schrägen Treppenrampen montiert. Abdeckungen aus Holz und Kunststoffplanen schützen die Treppenstufen und Bodenbeläge aber vor den Einflüssen der anderen Handwerker, die beim Innenausbau beschäftigt sind.
Zu diesen Handwerkern gehören die Elektriker: Sie sind nicht nur mit der Installation der den Fahrgästen dienenden Einrichtungen wie Rolltreppen oder Aufzüge beschäftigt, sondern auch mit den aufwendigen Installationen für den Betrieb und die Sicherheit beim Betrieb der Stadtbahnen und Straßenbahnen im Tunnel.
Dieser Sicherheit dienen auch die Rauch-Wärme-Abzüge in der Decke der künftigen unterirdischen Haltestelle Lammstraße. Unten in der Haltestelle werden noch elektrische Anschlüsse verlegt – oberirdisch dagegen ziehen die Monteure jetzt weiter in Richtung Marktplatz und Kronenplatz, wo die Rauchklappen als nächstes montiert werden.