Badisches Staatstheater: Massive Kostensteigerung

Karlsruhe (pm/mcs) Der Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters informiert sich über den aktuellen Stand der Planungen zur Erweiterung und Sanierung des Badischen Staatstheaters. Nach Angaben des Ministeriums für Finanzen werden deutliche Mehrkosten erwartet. 

In den kommenden Jahren wird das Badische Staatstheater in Karlsruhe saniert und erweitert. Die vorab notwendigen Maßnahmen zur Verlegung der Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage und für ein Eingangsprovisorium haben im Frühjahr dieses Jahres begonnen. Dabei zeige sich, dass sich der mit gestiegenen Preisen verbundene Boom der Baubranche und der notwendige Wechsel eines Ingenieurbüros deutlich auf die Gesamtkosten auswirken werde. Die auf Grundlage eines externen Gutachtens vom Juli 2017 bestätigten Vollkosten von bis zu 325 Millionen Euro werden deutlich überschritten.

„Die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters ist nötig, sie ist aber auch ein finanzieller Kraftakt“, sagten Kunstministerin Theresia Bauer, Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, im Anschluss an die Verwaltungsratssitzung.

Stadt und Land hatten sich im Jahr 2018 gemeinsam entschieden, das Ingenieurbüro für Heizung, Kühlung, Lüftung, Sanitär und Feuerlöschanlagen nicht weiter zu beauftragen und einen neuen Partner zu suchen. Daraus und aus einer größeren Planungstiefe haben sich teils Änderungen und insgesamt eine zeitliche Verzögerung um zwei Jahre ergeben. Die Mehrkosten für die doppelte Planung, die geänderten Planungen und die zwischenzeitlich höher angesetzten Baunebenkosten würden sich auf rund 51 Millionen Euro summieren. Die zeitliche Verschiebung habe bereits rund 35 Millionen Euro zusätzliche Kosten verursacht.

„Um für unvorhersehbare Baurisiken gewappnet zu sein, müssen wir einen Risikozuschlag einberechnen. Auf das aktuelle Preisniveau bezogen, liegen die Gesamtbaukosten damit in einer Größenordnung von bis zu 389 Millionen Euro. Zudem planen wir mögliche Baupreissteigerungen mit ein.“ Dies erklärte Staatssekretärin  Gisela Splett.

 Sanierung und Erweiterung wird in drei Modulen im Landeshaushalt etatisiert

Das erste Modul umfasse unter anderem den Neubau eines Schauspielhauses. Es werde angestrebt, das erste Modul in den Staatshaushaltsplan 2022 aufzunehmen. Über den Haushalt des Landes entscheide der Landtag.

„Die Investitionen in das Badische Staatstheater sind lohnende Zukunftsinvestitionen – für die ganze Gesellschaft, für Stadt, Land und für das Theater“, sagte die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Kunstministerin Bauer. Oberbürgermeister Mentrup betonte: „Mit der Erweiterung setzen wir architektonische Akzente, die baulichen Maßnahmen am Staatstheater sind ein Motor für die städtebauliche Entwicklung.“

expand_less