Arbeitslosigkeit in der Region leicht zurückgegangen
Region (msc) Die Arbeitslosigkeit in der Region ist im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim liegt die Arbeitslosenquote bei 4,6 Prozent, in Karlsruhe-Rastatt bei 4,4 Prozent. Sorgen bereitet die Langzeitarbeitslosigkeit.
Im Vergleich zum Vorjahr entsprechen die Zahlen in beiden Zuständigkeitsbereichen einem Zuwachs von rund 30 Prozent. Im Bereich Karlsruhe-Rastatt waren im Februar nach Angaben der Agentur für Arbeit knapp 26.500, in Nagold-Pforzheim 16.000 Menschen ohne Job. Die Quote der jugendlichen Arbeitslosen liegt in beiden Bezirken bei 3,8 Prozent.
Trotz der weiter geltenden Corona-Einschränkungen haben im Bezirk Nagold-Pforzheim vier Prozent weniger Menschen ihre Arbeit verloren als noch vor zwölf Monaten, so die Agentur. Das zeige, dass der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald weiterhin robust sei und die Brücke Kurzarbeit halte, erklärt Matina Lehmann, die Chefin der Agentur für Arbeit im Bezirk Nagold-Pforzheim, in einer Pressemitteilung. Mit großer Sorge sehe sie jedoch die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit. Aufgrund der geringeren Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes seien mittlerweile 4.600 Menschen länger als ein Jahr ohne Job, was fast 30 Prozent aller Arbeitslosen ausmache.
Anträge auf Kurzarbeit deutlich gestiegen
Nach dem zweiten Lockdown ist die Zahl der Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld deutlich gestiegen, erklärt die Agentur für Arbeit. Von November 2020 bis Februar 2021 seien rund 1.700 Anzeigen für knapp 15.200 Personen eingegangen. Im Oktober 2020 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 21.500 Beschäftigte in fast 2.000 Unternehmen in Kurzarbeit. Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlicher Verzögerung vor.
„Die Folgen dieses zweiten Lockdowns insbesondere für Messebau, Kultureinrichtungen, Einzelhandel, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie davon abhängige Betriebe, wie beispielsweise Brauereien und Wäschereien, sind mehr als schmerzhaft. Trotz allem gelingt es meinen Mitarbeitenden bislang, auch diese zweite große Welle an Kurzarbeitergeldanträgen zu bewältigen, das Kurzarbeitergeld zügig auszuzahlen und damit Schlimmeres zu verhindern. Ohne Kurzarbeit hätten viele dieser Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen müssen und die Arbeitslosigkeit wäre um ein Vielfaches höher“, so Lehmann.
Im Agenturbezirk Karlsruhe-Rastatt mussten sich nach Angaben der Agentur für Arbeit fast 4.750 Menschen neu arbeitslos melden, während im gleichen Zeitraum etwas mehr als 5.000 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Offene Stellen gibt es im Bezirk Karlsruhe-Rastatt momentan etwas mehr als 1.900, in Nagold-Pforzheim sind es fast 4.000.
„Nach dem saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn entwickelt sich der Arbeitsmarkt nun wieder positiv. Die Dynamik hat zugenommen. Besonders erfreulich ist, dass nicht nur die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen zurückging, sondern wir wieder spürbar mehr offene Arbeitsstellen gemeldet bekommen haben, als noch in den letzten Monaten. Für einen Februar, vor allem unter den derzeitigen Rahmenbedingungen, ist dies eine zufriedenstellende Bilanz“, analysiert Ingo Zenkner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt.