Bruchsal: Aktuelle Warnstreiks in Metall- und Elektroindustrie
Bruchsal (pm/ck) Im aktuellen Tarifkonflikt in der Metall-und Elektroindustrie hat die IG Metall Bruchsal am Freitag die Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen. Wie die Gewerkschaft am Morgen mitteilte, verzichte man allerdings aufgrund der Corona-Pandemie auf größere Kundgebungen mit Menschenansammlungen und schicke die Beschäftigten stattdessen zwei Stunden früher nach Hause.
Dieser Schritt sei notwendig, so der 1.Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal Rainer Wacker, damit die Arbeitgeber am Verhandlungstisch endlich ein verhandelbares Angebot abgeben würden. Bisher hätten die Arbeitgeber nur Gegenforderungen erhoben. So sollen Zuschläge wegfallen und zukünftig wollten die Arbeitgeber selbst aussuchen welche tarifliche Leistungen sie an ihre Beschäftigten weitergeben und welche nicht. Die Gewerkschaft wiederum strebe an die Entgelte um 4 Prozent zu erhöhen.
Sollte es einem Unternehmen schlecht gehen, sollten diese auch für beschäftigungssichernde Maßnahmen verwendet werden können. Insgesamt haben sich nach Angaben der Gewerkschaft bisher Beschäftigte aus 11 Betrieben an den Streiks beteiligt. Über 4000 Streikende würden die Forderung der Gewerkschaft zu unterstützen. So seien beispielsweise Beschäftigte bei SEW in Bruchsal und Graben, E.G.O in Oberderdingen und Neff in Bretten früher in den Feierabend. Nach Einschätzung der IG Metall hätten sich deshalb so viele Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligt, weil es den Betrieben in der Region trotz Coronakrise gut bis sehr gut geht.