Lage am Städtischen Klinikum weiter "angespannt"
Karlsruhe (pm/msc) Die Lage am Städtischen Klinikum ist nach Angaben der Verantwortlichen weiter „angepannt“. Das Klinikum befindet sich nach wie vor in Pandemiestufe 3. Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen hat das Klinikum ein Besuchsverbot verhängt.
Neben den elf Covid-Intensivpatient*innen sind 30 Betten durch non-Covid-Intensivpatient*innen und Notfälle belegt. Die Angaben beziehen sich auf den Bereich der Erwachsenen. Momentan stehe kein freies Intensivbett zur Verfügung.
Rund 74 Prozent aller aktuell im Klinikum behandelten Corona-Patient*innen sind nach Angaben des Klinikums nicht oder unvollständig geimpft beziehungsweise verfügen über einen unklaren Impfstatus. Bei den Intensivpatient*innen zeigt sich ein noch deutlicheres Bild: Hier seien knapp 93 Prozent nicht oder unvollständig geimpft beziehungsweise verfügen über einen unklaren Impfstatus. Das Alter der derzeit intensivmedizinisch betreuten Corona-Patient*innen liege zwischen 53 und 73 Jahren. Die Mortalität der Corona-Intensivpatient*innen mit Aufnahme seit 1.7.2021 liegt nach Angaben des Klinikums bei 34 Prozent und unterscheide sich nicht zwischen geimpften und ungeimpften Corona-Patienten..
Die Kapazität im Intensivbereich ist durch den Mangel an ausgebildetem Personal weiterhin eingeschränkt. Derzeit seien von 65 Intensivbetten nur 37 betreibbar. Jedes mit einem Corona-Patienten belegte Intensivbett bedeutet, dass das Klinikum ein weiteres Intensivbett schließen muss, weil die Betreuung der COVID-Patient*innen so aufwändig ist, dass dafür Personal abgezogen werden muss.
Falls nicht mehr ausreichend Intensivkapazitäten verfügbar sein sollten, werden Corona-Patienten im Rahmen des Clusters, bundesweit oder sogar in Ausland, weiterverlegt, so das Klinikum.
Planbare Operationen und internistische Prozeduren seien schon seit längerem reduziert worden. Die Transportkapazitäten zur Verlegung von Intensivpatienten wurden in Abstimmung mit dem Sozialministerium derweil verdoppelt.
Erneutes Besuchsverbot im Klinikum
Das Klinikum Karlsruhe hat aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen im Landkreis und der Stadt Karlsruhe erneut ein Besuchsverbot in Kraft gesetzt. „Zum Schutz der Patientinnen und Patienten und unserer Mitarbeitenden sehen wir uns vor dem Hintergrund der weiter ansteigenden Corona-Fallzahlen dazu gezwungen, erneut ein Besuchsverbot im Klinikum zu verhängen“, erklärt der medizinische Geschäftsführer Professor Michael Geißler. Ziel der einschneidenden Maßnahme sei es, dazu beizutragen, das Ansteckungsrisiko sowohl für Patient*innen, Besucher*innen und Mitarbeitende einzudämmen.