Situation auf dem Ausbildungsmarkt weiter angespannt
Karlsruhe/Rastatt (pm/amf) Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt auch im Raum Karlsruhe/Rastatt weiter angespannt. Das zeigt die Bilanz des Ausbildungsjahres 2015/2016, die heute von der Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt präsentiert wurde. Der seit Jahren zu beobachtende Negativtrend setzt sich weiter fort – die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage hat sich nach Angaben der Arbeitsagentur erneut vergrößert.
„Die Schere zwischen Nachfrage und Angebot wird sich künftig noch weiter öffnen. Nach und nach werden immer mehr Betriebe und Berufe die Probleme bei der Nachwuchsgewinnung zu spüren bekommen. Deshalb müssen wir noch stärker darauf achten, dass wir auch schwächeren Jugendlichen die Chance auf eine duale Ausbildung ermöglichen“, sagt der Leiter der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt Ingo Zenkner. Im Verlauf des zurückliegenden Ausbildungsjahrs (1. Oktober 2015 bis 30. September 2016) suchten 5.106 junge Leute mit Hilfe der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz. Dem gegenüber standen 6.844 ausgeschriebene Ausbildungsstellen.
Arbeitsagentur nimmt Unternehmen in die Pflicht
Dafür, dass nicht alle Stellen besetzt werden konnten, gibt es nach Auffassung der Arbeitsagentur „eine Reihe von Gründen“. Zum einen habe es weniger Schulabgänger als im Vorjahr gegeben, zum anderen hätten einige Bewerber nicht die notwendigen, vom Arbeitgeber erwünschten Voraussetzungen erfüllt. Oft liege ein Grund für die zahlreichen unbesetzten Stellen laut Arbeitsagentur auch darin, dass Jugendliche sich nur auf eine begrenzte Anzahl von Berufen konzentrieren. Nach Ansicht der Arbeitsagentur seien sowohl Azubis als auch die Unternehmen gefragt, Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern. So müsse bei bestimmten Berufen an den Rahmenbedingungen gearbeitet werden, um die Attraktivität aus Sicht der Bewerber zu erhöhen. Auch Arbeitsbedingungen wie Wochenenddienste und Schichtarbeit oder die Ausbildungsvergütung spielten bei den jungen Menschen eine nicht unwesentliche Rolle. Für Unternehmen gelte es, den Bekanntheitsgrad vieler Berufe durch Praktika-Angebote oder Messeteilnahmen zu erhöhen und dadurch Jugendliche für das Berufsbild zu begeistern, so die Arbeitsagentur.