SVP und ver.di nähern sich bei Tarifverhandlungen an
Stuttgart/Pforzheim (pm/amf) Der seit Wochen andauernde Konflikt zwischen der Stadtverkehr Pforzheim (SVP) und ver.di scheint sich zumindest ein wenig zu entspannen. Wie die Gewerkschaft am Montagabend mitteilte, lege seit den gestern wiederaufgenommenen Gesprächen ein erstes konkretes Verhandlungsangebot der SVP vor. Ver.di und SVP wollen die Verhandlungen am kommenden Sonntag fortsetzen.
Obwohl die Positionen nach Auffassung von ver.di noch immer „sehr weit auseinander liegen“, wollen beide Verhandlungspartner die Chance nutzen, sich am Sonntagabend weiter anzunähern. Die SVP stellte laut ver.di in Aussicht – unter Vorbehalt einer genaueren Prüfung durch die Stadt – rund 50 öffentliche Arbeitsplätze anbieten zu können. Ver.di bewertet das als einen Schritt in die richtige Richtung. Gleichermaßen begrüßt ver.di die Ankündigung, die Gesellschafterin der SVP, die Stadt Pforzheim, davon überzeugen zu wollen, einen weiteren Beitrag zur Absicherung der restlichen Belegschaft zu leisten. Ver.di sagte daher zu, die für Ende dieser Woche angekündigte Urabstimmung noch einmal auszusetzen.
Im Zuge des Tarifkonflikts zwischen ver.di und der SVP kam es in den letzten Wochen zu insgesamt sechs Warnstreiks im Pforzheimer Busverkehr. Zwischen ver.di und der SVP schwelt seit längerem ein Konflikt, vor allem wegen drohender Massenentlassungen der SVP-Beschäftigten aufgrund der geplanten Übernahme des Pforzheimer Busverkehrs durch die Bahn-Tochter Regionalbusverkehr Südwest (RVS). Ver.di fordert einen Sozialtarifvertrag, der für die Beschäftigten die Abmilderung der angedrohten Massenentlassungen bedeuten könnte. Dazu gehört, dass die Beschäftigten, die zur RVS übergehen, einen Ausgleich für die Lohneinbußen von etwa 500 Euro monatlich bekommen, dass kurz vor der Rente stehende Beschäftigte mit einer Abfindung in vorzeitigen Ruhestand gehen können, dass Beschäftigte bei der Stadt, städtischen oder privaten Unternehmen einen gleichwertigen Ersatzarbeitsplatz erhalten können und dass über eine Transfergesellschaft die Mitarbeiter aufgefangen werden können, die bis Mitte 2017 nicht vermittelt sind.