Tierrechtsorganisation zeigt Karlsruher Zoo an
Karlsruhe / Stuttgart (pm/da) Die Tierrechtsorganisation PETA erstatt Strafanzeige gegen den Karlsruhe Zoo sowie 19 weitere Zoos und Tierparks wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. ,,Obwohl das Verstümmeln von Vögeln in Zoos gegen das Tierschutzgesetz verstößt, drücken die meisten Behörden und Bundesländer beide Augen zu“, sagt Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. Die Organisation wirft den Zoos vor, Wasservögel gezielt flugunfähig zu machen, um sie auf Außenanlagen halten zu können.
Durch regelmäßiges Beschneiden der Federn oder chirurgische Eingriffe sollen die Zoos Wasservögel wie Flamingos und Pelikane am Wegfliegen hindern. Solche Maßnahmen stellen laut der Bundesregierung ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar. PETA will nun juristisch dagegen vorgehen und erstattet diese Woche Strafanzeige gegen den Zoo Karlsruhe sowie 19 weitere Zoos und Tierparks. ,,Den Wasservögeln wird auf grausame Art und Weise ihre natürliche Fortbewegung verwehrt, nur um sie den Besuchern in Freianlagen nett zu präsentieren. Das ist, als würde man einem gesunden Menschen die Fähigkeit zum Laufen nehmen“, so Würz.
Update 14.59: Der Zoo Karlsruhe hat die Vorwürfe zurückgewiesen: Seit fünf Jahren mache der Zoo keine Vögel mehr flugunfähig, so Sprecher Timo Deible. Aus ethischen Gründen stutze der Zoo weder die Flügel noch kupiere er die Tiere – das sei außerdem auch nicht notwendig, weil die Gehege in Karlsruhe so angelegt seien, dass die Vögel nicht davonfliegen können. Nach Ansicht von Deible hat PETA die angezeigten Zoos nicht einzeln geprüft, sondern betreibt einen Rundumschlag.