"Überzeugen Sie mit Worten": Stadt und Polizei richten Appell an Gegner der Neonazi-Demo in Karlsruhe

Karlsruhe (pm/amf) Mit einem offenen Brief haben sich die Karlsruher Stadtverwaltung und Polizei an die Gegner der bevorstehenden Neonazi-Demo am Samstag gewandt. In dem heute veröffentlichten Schreiben fordern Stadt und Polizei die Bürger dazu auf, sich für einen friedlichen Verlauf der angekündigten Gegenproteste einzusetzen. Am Samstag werden im Stadtteil Durlach mehrere hundert Teilnehmer aus dem rechten Spektrum erwartet, die sich anlässlich des sogenannten “Tags der deutschen Zukunft” zu einer Kundgebung versammeln und anschließend durch den Ortsteil ziehen wollen. Zeitgleich will der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) unter dem Motto „Karlsruhe zeigt Flagge“ eine Gegendemonstration durchführen, bei der mehr als 3.000 Teilnehmer erwartet werden. Mit einem Großaufgebot will die Polizei Ausschreitungen zwischen den Lagern verhindern. 

„Überzeugen Sie mit Worten und wirken Sie auf andere ein, es ebenso dabei zu belassen. Beteiligen Sie sich nicht an Störungen, sondern zeigen Sie, dass wir jeglichen Formen der Provokation widerstehen – und auch ohne Gewalt Zeichen gesetzt werden können“, heißt es in dem Brief, unterzeichnet vom Ersten Bürgermeister der Stadt Karlsruhe Wolfram Jäger und dem Präsidenten des hiesigen Polizeipräsidiums Günther Freisleben. Das Versammlungsrecht ist in den Worten der Verfasser „ein wesentliches und prägendes Element unserer freiheitlichen Grundordnung“, das ausnahmslos für jeden gelte. „Auch für jene, die Meinungen vertreten, die im höchsten Maße dem widersprechen, wofür wir gemeinsam stehen: für ein weltoffenes und vielfältig gesellschaftliches Miteinander“, heißt es in dem Schreiben.

 

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