Warnstreiks im ÖPNV: Karlsruhe und Baden-Baden morgen erneut betroffen
Karlsruhe/Baden-Baden (pm/mcs) Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der städtischen Verkehrsbetriebe am Dienstag, den 29. September erneut ganztägig zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Im ÖPNV Baden-Württemberg ist der Manteltarifvertrag durch ver.di gekündigt worden. Verdi fordert nun die 35 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, ein volles 14. Monatsgehalt, mehr als 5 zusätzliche bezahlte freie Tage und rund 20 weitere strukturelle und kostentreibende Änderungen im Vertrag. Insgesamt würden sich die Forderungen auf 25 % der Lohn- und Gehaltssumme der Unternehmen belaufen. Schließlich wolle ver.di für alle Manteltarifverträge in den Ländern einen bundesweiten Rahmentarifvertrag mit rund 15 Forderungen erreichen, ohne dazu aber die Manteltarifverhandlungen auf Landesebene auszusetzen. Die nächsten Verhandlungstermine sind für den 09.10.2020 und den 03.11.2020 angesetzt.
Der kommunale Arbeitgeberverband reagierte auf die Forderungen durch ver.di mit Unverständnis. Die Forderungen betitelte Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Wollensak als irreal : „Es ist nicht nachzuvollziehen, warum ver.di in dieser für die Unternehmen existenziellen Situation nun den Streik sucht. Genauso unbegreiflich ist, dass in Zeiten der Pandemie mutwillig mit dem Vertrauen der Fahrgäste in den öffentlichen Personennahverkehr gespielt wird.“
Der KAV fordere ver.di auf, ohne weitere Streiks an den Verhandlungstisch zum Manteltarifvertrag Baden-Württemberg zurückzukehren. Die nächsten Verhandlungstermine sind für den 09.10.2020 und den 03.11.2020 angesetzt. Bestreikt werden am morgigen Dienstag in Baden-Baden neben den Linienbussen auch die Merkurbergbahn sowie die Stadtwerke selbst. Vom Streik nicht betroffen und damit im Einsatz sein hingegen die roten DB-Regio-Busse und die Linien 203, 206 und 285, mit Ausnahme der im Fahrplan mit „S“ gekennzeichneten Fahrten. Ab Mittwoch fahren Busse und Bergbahn wieder wie gewohnt nach Plan.
In Karlsruhe und Umgebung würden an diesem Tag alle Fahrten der Tram-Linien (Linien 1 bis 6 und 8 sowie die Nightliner NL1 und NL2) und die von den VBK betriebene Stadtbahnlinie S2 entfallen. Im Innenstadtbereich können die Fahrgäste jedoch weiterhin die Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) nutzen, die von dem Warnstreik nicht betroffen ist. Eine Innenstadtanbindung besteht bei den Stadtbahnlinien S1, S11, S4, S5, S51, S52, S7 und S8. Der Busverkehr in Karlsruhe ist durch den Warnstreik am Dienstag hingegen massiv eingeschränkt. Nicht von den Streiks betroffen sind: Linie 30, Linie 31, Linie 44, Linie 47, Linie 62 und Linie 73.
Die Kundenzentren des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) am Karlsruher Marktplatz und Hauptbahnhof sowie am Bahnhof in Ettlingen werden am 29. September ebenfalls bestreikt.