Zugunglück in Mannheim: Lokführer hatte "Rot"

Mannheim (pol/pas) Fünf Tage nach dem Zusammenstoß eines Eurocitys (EC) und eines Güterzuges am Mannheimer Hauptbahnhof deuten die Ermittlungen auf eine Schuld des Lokführers des Güterzuges hin. Der 60-Jährige hat nach Angaben der Bundespolizei drei Haltesignale überfahren und sogar eine automatische Bremsung wieder aufgehoben. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Der Lokführer habe am Unfalltag mit seinem Güterzug kurz vor 21 Uhr den Bereich des Mannheimer Hauptbahnhofs erreicht und sollte auf Gleis 3 einfahren. Da die Zufahrt noch nicht freigegeben war, hatte er nach Angaben der Bundespolizei das Signal erhalten, zu halten. Daraufhin habe er die Geschwindigkeit reduziert, sei jedoch nicht rechtzeitig zum Stehen gekommen, so dass durch die elektronische Fahrtenüberwachung eine automatische Bremsung eingeleitet worden sei.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hat der Lokführer die Bremsung selbst wieder aufgehoben und in der Folge zwei weitere Haltesignale überfahren, ehe er mit dem EC zusammenstieß. Insgesamt wurden durch den Unfall 35 Menschen verletzt. Warum der Lokführer die automatisch eingeleitet Bremsung wieder aufgehoben hat, ist derzeit noch unklar.

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