Bühl will Medikamentenrückstände aus Wasser entfernen
Bühl (pm/da) Rückstände aus Medikamenten wie Antibiotika, der Anti-Baby-Pille oder Psychopharmaka wurden bei Untersuchungen in den vergangenen Jahren immer wieder im Abwasser gefunden. Weil sie durch die üblichen Reinigungsmethoden nur unzureichend herausgefiltert werden konnten, verblieben sie im Wasser und gerieten dadurch in die Umwelt. Dagegen will die Stadt Bühl jetzt vorgehen.
Die Stadt Bühl investiert 13,6 Millionen Euro in ihre Kläranlage. Konkret geht es nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe um eine neue Verfahrensstufe, die Spurenstoffe aus dem Wasser entfernen soll. Die Landesregierung fördert die Maßnahme mit drei Millionen Euro. Die Kläranlage erhält in den nächsten drei Jahren eine neue Behandlungsstufe, in der das Wasser durch Aktivkohle in Pulverform von Spuirenelementen befreit wird. Anschließend wird das Wasser gefiltert. Laut dem Regierungspräsidium soll die Verbandskläranlage in Bühl-Vimbuch in Zukunft das Abwasser von 105.000 Einwohnerwerten behandeln. Das Einzugsgebiet umfasst die Stadt Bühl und die Gemeinden Bühlertal, Ottersweier und Lauf. Das geklärte Abwasser wird in den Sandbach und anschließend in den Rhein eingeleitet.
Antibiotika und Hormone sollen aus Abwasser entfernt werden
Untersuchungen haben in der Vergangenheit gezeigt, dass im Abwasser Spurenstoffe wie Arzneimittelrückstände, z.B. beispielsweise Antibiotika, Arzneimitteln mit hormonellen Wirkungen, Psychopharmaka, Zytostatika, Betablockern und Schmerzmitteln, nachweisbar sind. Mit den üblichen Reinigungsmethoden können die kommunalen Kläranlagen diese Stoffe laut dem Regierungspräsidium nur zu einem kleinen Teil entfernen, da sie auf Kohlenstoffabbau und Nährstoffelimination ausgelegt sind. „Durch den Ausbau der Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe wird der Eintrag dieser Stoffe in unsere Gewässer minimiert“, sagte Untersteller. „Dies ist ein wichtiger Beitrag für das Ökosystem Gewässer und für die Trinkwasserversorgung im Land.“