Dresden stürmt, Karlsruhe bleibt friedlich
Karlsruhe (fro) Das letzte Heimspiel des Karlsruher SC in der Saison gegen Dynamo Dresden endete 3:4 (1:3). Das Spiel fand aufgrund einer DFB-Strafe gegen den KSC vor nur 5972 statt. Überschattet wurde die Partie von dem Zusammenprall von Benedikt Gimber (KSC) und Stefan Kutschke (Dynamo). Beide mußten vom Feld getragen werden und ins Städtische Klinikum zur Beobachtung.
Rund 500 Anhänger des Karlsruher SC haben vor dem Wildparkstadion am Nackten Mann gegen die Zuschauer Strafe des DFB demonstriert. Auch die 2500 mitgereisten Dresdner Fans konnten ihren Marsch zum Stadion durchführen. Am Stadion stürmten diese jedoch durch die Sicherheitskontrollen. So konnte die „Footballarmy Dynamo Dresden“ (Alle Anhänger erschienen in Tarnfleck Optik) ungehindert Pyrotechnik in den Wildpark schmuggeln, die vor dem Spiel abgefackelt wurde. Außerdem wurde die Getränkeversorgung der Gästefans vor der Halbzeitpause eingestellt, da es zu Übergriffen mit dem Servicepersonal gekommen ist.
Aus dem Spielbericht des Karlsruher SC:
Nach dem ersten Sieg unter seiner Regie am letzten Sonntag in Fürth hatte KSC-Cheftrainer Marc-Patrick Meister seine Anfangsformation nur auf einer Position verändert: Im defensiven Mittelfeld rückte Gaétan Krebs in die Startelf für Franck Kom, der sich in der Übungseinheit am Freitag eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen hatte. Zudem standen mit Grischa Prömel, Enrico Valentini, Bjarne Thoelke und Valentino Vujinovic vier Neue im Kader. Der Sohn von KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer, Dynamos Verteidiger Niklas Kreuzer, fehlte hingegen gelbgesperrt und verpasste damit das Duell mit dem Team seines Vaters.
Turbulente Anfangsphase
Im Wildpark waren beim letzten Heimspiel aufgrund des Urteils des DFB-Sportgerichts nur die Haupttribüne und der Gästebereich gefüllt, die insgesamt 5.972 Zuschauer erlebten aber eine Anfangsviertelstunde, die es in sich hatte.
Zunächst hatte Oskar Zawada mit seinem ersten Treffer im KSC-Trikot für den Jubel bei Blau-Weiß gesorgt. Dennis Kempe hatte den Polen in Szene gesetzt, der konnte das Leder an Keeper Marvin Schwäbe zur Führung einschieben (7.). Nur vier Minuten später vergaben die Gäste die Möglichkeit zum Ausgleich, denn KSC-Kapitän Dirk Orlishausen konnte einen von Stefan Kutschke geschossenen Foulelfmeter abwehren. Schiedsrichter Christian Dietz hatte nach einem Zweikampf zwischen Martin Stoll und Kutschke zuvor auf den Punkt gezeigt. In der 12. Minute musste Orlishausen dann aber doch hinter sich greifen, als Dresdens Jannik Müller im Anschluss an einen Eckball von der linken Seite am langen Pfosten einköpfen konnte.
Eine Schrecksekunde bot sich allen Beteiligten in der 23. Minute, als Benedikt Gimber und Kutschke im Mittelfeld schwer zusammenprallten. Beide Spieler mussten anschließend vom Feld und wurden zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert. Beim KSC kam Enrico Valentini, Dresden-Trainer Uwe Neuhaus brachte Erich Berko neu ins Spiel.
Gogia trifft doppelt
Berko stand dann direkt im Mittelpunkt, scheiterte aber an Orlishausen, der nach dem Schuss des Dresdners die Arme rechtzeitig hochreißen konnte (27.). Bei der folgenden Doppelchance der Sachsen nach einer Ecke von der rechten Seite scheiterte Berko erneut, diesmal konnte Yann Rolim noch auf der Linie klären. Der anschließende Fallrückzieher von Nils Teixeira ging knapp am Tor vorbei (27.). Auf der Gegenseite konnte Marco Hartmann nur eine Minute später einen Schuss von Rolim aus spitzem Winkel gerade noch abfälschen, so dass es zunächst beim 1:1 blieb.
Vor der Pause schlug dann aber die Stunde von Akaki Gogia. Der Dresdner konnte in der 34. Minute einen von Orlishausen an Berko verursachten Foulelfmeter verwandeln. In der 37. Minute markierte Gogia mit einem Schuss ins linke untere Eck seinen zweiten Treffer an diesem Nachmittag.
Drei Treffer in der Schlussviertelstunde
Nach der Halbzeit brachte Meister Grischa Prömel für Marcel Mehlem und sah einen engagierten Start seines Teams in den zweiten Durchgang. Auf dem Rasen setzte Rolim einen Schuss nach Valentinis Pass zunächst über das Tor und prüfte kurz darauf Schwäbe, der einen weiteren Schuss des Brasilianers aber abwehren konnte (48., 53.). Torraumszenen blieben im Anschluss eher Mangelware. Für Dresden vergab Andreas Lambertz, der an Orlishausen scheiterte, auf der Gegenseite verpasste Zawada das Leder knapp nach Buchtas Hereingabe.
Turbulent wurde es noch einmal in den letzten zehn Minuten der Partie: Zunächst erhöhte Jannik Müller nach einem Freistoß zum 4:1 (80.). Zwar war der Ball auch nach Zawadas Aktion in der 83. Minute im Tor, Dietz verweigerte dem Treffer wegen eines Foulspiels aber die Anerkennung. Dennoch kam der KSC noch einmal ran: Zuerst erzielte Zawada nach einem Eckball aus kurzer Distanz das 2:4, dann gelang Krebs per verwandeltem Foulelfmeter in der Schlussminute sogar noch der Anschlusstreffer zum 3:4-Endstand.
Profi-Debüt für Vujinovic
Beim KSC durfte Angreifer Valentino Vujinovic in der 78. Minute sein Profidebüt feiern, der 18-jährige kam für Fabian Reese in die Partie. Ein Spiel steht noch aus für den KSC, zum Saisonabschluss am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) gastiert man bei Eintracht Braunschweig.