Fan-Zoff beim KSC geht weiter
Karlsruhe (dm/pm) Nach dem Pyro-Wahnsinn beim Derby in Stuttgart streiten sich Verein und Fans öffentlich über Konsequenzen. Das Präsidium hatte nach den Vorfällen harte Konsequenzen angekündigt. Jetzt antwortet der Fan-Dachverband „Supporters“ mit scharfer Kritik.
Die Maßnahmen träfen vor allem friedliche Fans, schreiben die Supporters in einer Stellungnahme:
„Durch Kollektivstrafen versucht der Verein mit blinden Aktionismus gegenüber allen Fans, dem Verband und den Sicherheitsbehörden zu zeigen, dass er sich der Probleme annimmt und diese beherrscht. Die von uns geforderte besonnene und sachliche Aufarbeitung der Vorfälle in Stuttgart können wir jedoch nicht ansatzweise erkennen. Auch wurden wir als Vertreter der Fans bis heute nicht angehört und konnten hierzu keine Stellung beziehen.“
Maßnahmenpaket des Präsidiums
Der Verein hatte angekündigt, den Supporters bis Saisonende kein Kontingent für Auswärtstickets mehr zur Verfügung zu stellen. Außerdem bleibt der Fan-Container hinter der Gegengerade bei Heimspielen vorerst geschlossen. Mit einer Aktualisierung der Ticket-AGBs will der Verein künftig konsequenter gegen Vermummung im Stadion vorgehen können.
Die Antwort der Fans:
- Die Tickets Auswärtstickets würden nur zur Hälfte an Ultras weiter gegeben, die restlichen an einzelne Fans oder Fanclubs. Durch die Sanktion würden so viele friedliche Auswärtsfahrer getroffen.
- Zur Verschärfung der Ticket-AGBs heißt es polemisch: die Supporters „hoffen, dass sich der Verein hierdurch, mit Blick auf sein eigenes Fanshop-Angebot, nicht selbst schadet. Der scheinbar gemeinhin als gewaltbereit bekannte Fan eines Fußballvereins findet im hauseigenen Shop mehr als einen Artikel, der sich zur Vermummung eignen könnte.
Aufarbeitung im Fanlager?
In der Stellungnahme der Supporters-Vorstand auch das „Abschießen von Leuchtspurmunition und Böllern auf das Spielfeld und die angrenzenden Zuschauerblöcke“. Wie sie selbst intern mit diesen Vorfällen umgehen, bleibt in der Stellungnahme allerdings unklar.
„Es ist nicht die Aufgabe eines Fandachverbandes, die Arbeit der Sicherheitsbehörden zu übernehmen“, heißt es lapidar.
Bereits vor dem Spiel in Stuttgart hatte Supporters-Chef Löffler das Präsidium kritisiert. Angesichts der sportlichen Krise forderte er von der Vereinsspitze, Konsequenzen zu übernehmen. HIER GEHT’S ZUM ARTIKEL