KSC: Träumen erwünscht!
Sportliche Weihnahtsgedanken von Dennis Meckler
Darf man das jetzt schon aussprechen? Oder zieht Markus Kauczinski dann wieder seine Stirn in Falten und erzählt was von „Aufsteiger“, „Ball flach halten“ und „Entwicklung“? Ist der KSC jetzt ein Aufstiegskandidat?
Karlsruhe (dm) Die Hinrunde war ein voller Erfolg. Karlsruhe kontert die Liga aus, verlädt Spitzenmannschaften wie den FC St. Pauli im eigenen Stadion. Der 2:0 Sieg bei den Hamburgern war mehr als eine schöne Zugabe – er war die Perfektionierung der Spielidee von Trainer Markus Kauczinski. Eine starke Defensive (zweitbeste Abwehr der Liga) und blitzschnelles, geradliniges Umschaltspiel, beides kombinierte der KSC gegen St. Pauli äußerst effektiv.
Ist der Aufstieg tatsächlich ein Thema?
Der Trainer schob diese Frage in den letzten Wochen vor sich her. Erst wolle man noch ein paar Spieltage vergehen lassen, dann könne man weiter sehen. Kauczinksi weiß, dass der Grat schmal ist. Nur 10 Punkte trennen den KSC vom direkten Abstiegsplatz. Außerdem bemerkt er zu Recht, dass seine Mannschaft sich noch schwer damit tue, Gegner über 90 Minuten zu dominieren, ihnen das Blau-Weiße Spiel aufzuzwingen. Beispiel dafür war die Partie gegen den FSV Frankfurt, in der der KSC nach einer überragenden ersten Halbzeit noch eine 3:0 Führung verspielte.
Träumen ist erwünscht!
Mal ehrlich: was gibt es langweiligeres als im Mittelfeld der zweiten Liga zu dümpeln? Wo es völlig egal ist ob man ein Spiel mehr oder weniger gewinnt, weil jegliche Gefahrenzone zu weit entfernt ist? Vorfreude ist die schönste Freude – gerade zu Weihnachten. Das Schnuppern am Aufstiegsplatz ist das schönste Geschenk, das die Mannschaft ihren Fans machen konnte. Die Winterpause wird wie im Flug vergehen, das Stadion wird mit jedem weiteren Sieg voller werden, der KSC wird wieder in aller Munde sein. Das wünscht sich doch jeder Fan von seiner Mannschaft!
Geht das alles zu schnell?
Ob ein Aufstieg zu früh käme, das ist eine Frage für Theoretiker, die man eh erst im Nachhinein beantworten kann. Darum geht es auch nicht! Es geht darum noch möglichst viele Spiele in der Rückrunde zu gewinnen, Spaß zu haben am Fußball und dann zu schauen ob es reicht oder nicht.
Hebt die Mannschaft ab?
Die Chancen darauf stehen schlecht. So wie Kauczinski es geschafft hat den Spielern sein System einzuimpfen, so wird er es auch schaffen seine Jungs auf dem Teppich zu behalten. Die Selbstregulierungskräfte innerhalb der Truppe sind ebenfalls groß genug. Man weiß wo man herkommt, man weiß, dass nur harte Arbeit dahin geführt hat wo man jetzt steht.
Der Erfolgshunger der Truppe ist noch lange nicht gestillt. Wo das alles noch hinführt? „Wir setzen uns keine Grenzen“, diese Losung hat Trainer Kauczinski vor der Saison ausgegeben. Ein Satz, wie gemacht für diese Winterpause. Lassen wir uns überraschen, wo uns dieser KSC 2014 noch so hinführt.