Mendelssohnplatz: Bahnen fahren ab Samstag über Tunnelbaustelle
Karlsruhe (pm/ame) Ab Samstag, 1.15 Uhr, fahren die Stadtbahnen und Straßenbahnen wieder vom Kronenplatz über die Fritz-Erler-Straße quer über die Kriegsstraße in die Rüppurrer Straße und umgekehrt. Das ist möglich, weil zwei jeweils 55 Tonnen schwere und 22 Meter lange Hilfsbrücken auf dem Mendelssohnplatz eingehoben wurden.
Damit können sich die Tiefbauspezialisten, die in der Kriegsstraße zunächst einen Autotunnel und dann darauf eine oberirdische Gleistrasse herstellen, auch im Bereich Mendelssohnplatz wieder ganz der Aufgabe Tunnelbau widmen.
Dazu wird dann im Baufeld O 2, das sich von der Einmündung der Kapellenstraße in die Ludwig-Erhard-Allee bis auf Höhe der Heinrich-Hübsch-Schule in der Kriegsstraße erstreckt, die Herstellung der Schlitzwände fortgesetzt. Parallel dazu erfolgt der Erdaushub und das Bohren von Ankern der obersten Lage. Im Baufeld O1, in dem im April 2017 der Spatenstich zum Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen Gleistrasse oben und einem darunter liegenden Autotunnel erfolgte, ist dagegen schon fast „Schicht im Schacht“: Zwischen den Bank- und Supermarktgebäuden in der Ludwig-Erhard-Allee ist das erste Stück Tunnel im Rohbau hergestellt, ebenso die Rampen.
Westlich vom Mendelssohnplatz beginnt der Straßenbau am äußersten – südlichen – Rand der Kriegsstraße: Auf dem betonierten Kragarm im Baufeld O 3 werden zwei Richtungsfahrbahnen gebaut, die den nach Westen rollende Autoverkehr aufnehmen. Dadurch entsteht der notwendige Platz in der Mitte der Kriegsstraße, um dort den Tunnel zu bauen. Im Baufeld O 4 sind die Kragarme fertiggestellt: Hier hat der Straßenbau bereits begonnen. Ebenso begonnen hat der Bau der Leitwände für den Schlitzwandbau, um die Lücke im zukünftigen Baugrubenverbau zwischen den Bohrpfählen unter den Kragarmen in den Baufeldern O3 und O4 schließen zu können.
Zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße herrscht im Baufeld W 3 praktisch „business as usual“: Die Weichgelsohle wird hergestellt, der Erdaushub fortgeführt, Anker in der obersten Lage werden durch die Schlitzwände in das dahinter liegende Erdreich gebohrt, und außerdem gibt es auch das Herstellen der überschnittenen Bohrpfähle zu beobachten: Diese kommen teilweise anstelle der stählernen Spundwände bei der Baugrubensicherung zum Einsatz und dichten die Baugrube seitlich gegen das Grundwasser ab. Die Aufgaben zur Fertigstellung des Rohbaus des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels haben sich auf ein Minimum reduziert: Neben dem Durchspülen der in die Tunnel- und Haltestellensohlen eingebauten Drainagen gibt es nur noch Restarbeiten wie das Ausbessern von Unregelmäßigkeiten im Beton.