No Final beim Final Four
Hamburg (fro/pm) Die Rhein-Neckar Löwen scheitern im DHB Pokal Final Four Halbfinale an der SG Flensburg-Handewitt mit 26:30 (12:14). Damit beginnen die Top-Spiel Wochen der Löwen denkbar ungünstig. Am Mittwoch Abend kommt es in der heimischen SAP Arena zum Spitzenspiel gegen den Tabellenführer THW Kiel.
Die Partie gegen Flensburg begann mit einem Blitztor durch Alexander Petersson, danach allerdinge vergaben die Löwen zu viele klare Möglichkeiten. Die Folge: Die SG stellte nach einem 3:0-Lauf auf 3:1 (7.). Aber erneut antwortete Petersson, ehe Lasse Svan und Anders Eggert zum 5:2 (10.) trafen. Die Drei-Tore-Führung – Grund genug für Coach Gudmundsson, die Begegnung zu unterbrechen. Auszeit Löwen. Und so langsam zog Keeper Mattias Andersson, den Badenern den Zahn, parierte auch den Siebenmeter von Gensheimer. Und gegen Schmid in Unterzahl. Per Siebenmeter machte es der Schweizer besser:4:6 (14.). Aber weiterhin wurden für die Löwen zu viele Fahrkarten notiert. Es waren bereits acht nach etwas mehr als der Hälfte der ersten Halbzeit eines zeitweise hektischen Duells. Mogensen zum 8:4 aus Sicht der Nordlichter. Und die Flensburger blieben am Drücker. Gegen die Gelbhemden, die beim 8:12 auch eine doppelte Unterzahl zu überstehen hatten. Und kaum war Petersson wieder auf der Platte, kassierte er schon wieder zwei Minuten. Die Löwen waren damit knapp fünf Minuten am Stück in Unterzahl, überstanden diese Phase zwar ohne weiteren Gegentreffer, aber vollzählig blieb es beim Vier-Tore-Rückstand – 10:14 (26.). Zwar konnten die Badener in der Folge verkürzen (12:14/28.), aber Fehler in der Offensive machten ein besseres Halbzeitergebnis unmöglich. So waren es beim 12:16 wieder vier Treffer. Nur 12 Tore für die Löwen – bei zehn Fehlwürfen. Und Vorteilen für Flensburg im Tor: Andersson hatte das Keeper-Duell für sich entschieden und leichte Treffer seines Teams eingeleitet.
Nach dem Wechsel änderte sich dieses Bild nicht. Die Löwen scheiterten an Andersson, die Flensburger nutzten ihre Chancen nach Fehlern des Gegners. So stand es 14:20 nach 36 Minuten. Gudmundsson nahm seine zweite Auszeit. Groetzki und Petersson mit dem Doppelpack. Dann aber Stürmerfoul durch Ekdahl Du Rietz. Landin – nach der Pause wieder zwischen die Pfosten gerückt – biss sich in die Partie, hielt den Siebenmeter gegen Eggert. Aber die Löwen agierten zu hektisch in dieser Phase, machten technische Fehler anstatt weiter zu verkürzen. Groetzki mit Treffer Nummer fünf schaffte es dann doch: 18:21 (44.). Dann musste schon wieder ein Löwe raus: Es traf Ekdahl Du Rietz. Und Flensburg markierte das 22. Tor. In Unterzahl kassierten die Badener auch den 23. Gegentreffer. Und sie fanden in Andersson, der es bis dato auf 14 Paraden gebracht hatte, immer wieder ihren Meister. Noch zehn Minuten. 20:24 aus Sicht der Löwen, die auch in der Folge nach Meinung der Schiedsrichter nicht komplett spielen durften. Manojlovic musste runter, Groetzki traf in Unterzahl. Und dann lagen gleich drei Löwen. Groetzki, Petersson und Landin, die allesamt weiterspielen konnten. Allerdings machte sich das lange Unterzahlspiel und die nicht belohnte Aufholjagd langsam bemerkbar. Gudmundsson nahm seine letzte Auszeit. Noch einmal alle Kräfte mobilisieren, hieß es. Aber genau daran haperte es. Es fehlte die letzte Konsequenz in der Abwehr. Und die Zeit lief gegen die Löwen. 57:12 gespielte Minuten zeigte die Hallenuhr in der O2 World – da legte SG-Coach Vranjes die grüne Karte. 29:25 stand es für sein Team, das bis auf die ersten Minuten fast die komplette Spielzeit geführt hatte – und auch in der Schlussphase nichts mehr anbrennen ließ. „Ich bin sehr zufrieden. Wir konnten uns auf eine sehr gute Abwehr und einen sehr guten Torhüter verlassen, haben 60 Minuten lang ordentlich Druck gemacht. Meine Spieler waren richtig heiß, haben mit Herz und Leidenschaft gespielt“, resümierte SG-Trainer Ljubomir Vranjes, der sich freute nach zwei Niederlagen in der Liga nun gegen die Löwen den Spieß umgedreht zu haben. „Aber nun fängt es am Sonntag von Null an.“ Das Endspiel werden die Badener vorm TV verfolgen, sie traten noch am Abend die Heimreise an. Und auch, wenn es ob der großen Enttäuschung sehr schwerfiel, den Schalter umzulegen: Die Vorbereitung auf das Bundesliga-Gipfeltreffen mit dem THW Kiel am Mittwoch hat bereits begonnen.