Schlechte Behandlung wegen fehlender Impfung? Karlsruher Klinikum streitet Vorwürfe ab
Karlsruhe (pm/ks) Ein seit dem Wochenende in den sozialen Netzwerken kursierendes Video bringt dem Städtischen Klinikum Karlsruhe reichlich Ärger ein: Es zeigt einen Mann, der nach Anschuldigung der Verbreiter des Clips in dem Krankenhaus wegen seines fehlenden Impfschutzes nicht richtig behandelt worden und deshalb verstorben sein soll. Bei der Polizei sind deshalb mehrere Strafanzeigen eingegangen – sie prüft nun die Anschuldigungen. Das Klinikum weist diese entschieden zurück und hat Strafanzeige „im Hinblick auf die unberechtigten Vorwürfe“ erstattet.
In dem sieben Sekunden langen Video ist ein Mann zu sehen, der oberkörperfrei am Boden auf einer Matratze liegt und stöhnt. Die Augen hat er geschlossen, den Kopf bewegt er unruhig hin und her. Das Video hat sich schnell in den sozialen Netzwerken verbreitet. Bei der Polizei sind daraufhin mehrere Strafanzeigen eingegangenen. Die Klinik-Geschäftsführung bestreitet nicht, dass die Aufnahmen in den Räumen des Städtischen Klinikums entstanden sind, weist die die damit verbundenen Anschuldigungen jedoch zurück: Die Behauptungen seien „unwahr und völlig aus dem konkreten Behandlungsgeschehen gerissen.“ Dass Patienten nicht wie üblich im Bett versorgt würden, sei eine seltene Ausnahme und habe immer einen bestimmten Grund – zum Beispiel um Stürze zu vermeiden. Das Klinikum habe eine Behandlungspflicht gegenüber allen Patienten – egal, ob geimpft oder ungeimpft. Diese nehme es auch ohne Einschränkungen wahr. Wenn ein Patient selbst allerdings Behandlungsschritte ablehne, müssten die Ärzte diesen Wunsch respektieren. Die Geschäftsführung des Krankenhauses hat nun Strafanzeige erstellt und prüft weitere rechtliche Schritte.