Unfallbilanz in Baden-Württemberg: Mehr Unfälle - weniger Verletzte und Tote

Stuttgart/Karlsruhe (pm/amf) Die Zahl der Verkehrsunfälle, die sich auf den Straßen Baden-Württembergs ereigneten, ist im ersten Halbjahr dieses Jahres gestiegen. Verglichen mit der ersten Hälfte des vergangenen Jahres stieg die Zahl um 2,4 Prozent auf insgesamt 151.384 Unfälle, teilte das baden-württembergische Innenministerium heute mit. Trotz Anstiegs der Gesamtzahl forderten die Verkehrsunfälle weniger Verletzte und Todesopfer als im ersten Halbjahr 2015. Pro Woche ereigneten sich im Südwesten im Durchschnitt 5.822 Verkehrsunfälle. Pro Tag zogen sich bei durchschnittlich 92 Verkehrsunfällen beteiligte Personen leichte oder schwere Verletzungen zu. Jeden Tag verlor ein Mensch bei einem Verkehrsunfall sein Leben.

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 2,4 Prozent von 147.789 auf 151.384 gestiegen. Bei diesen Unfällen sind 17.767 Personen leicht (- 1,8 Prozent) sowie 4.112 schwer verletzt (- 6,2 Prozent) und 190 getötet (- 15,2 Prozent) worden. Deutliche Rückgänge sind auch bei den tödlich verletzten Motorradfahrenden (31 Tote, – 42,6 Prozent) und jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren (22 Tote, – 18,5 Prozent) festgestellt worden.

„Diese Entwicklung mag positiv sein, aber trotzdem verunglücken immer noch viel zu viele Menschen auf unseren Straßen. Die Landesregierung bekennt sich zur ‚Vision Zero‘ – einer Mobilität ohne Verkehrstote und -schwerverletzte. In der Koalitionsvereinbarung ist deshalb schon festgeschrieben, dass die Landesregierung das Verkehrssicherheitskonzept überarbeitet und fortschreibt“, sagte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) bei der heutigen Vorstellung der Unfallbilanz in Stuttgart.

Probleme bestehen vor allem bei der Zunahme der Anzahl der getöteten Fußgänger auf 37 (+ 37,0 Prozent), der Unfälle auf der Autobahn (+ 9,7 Prozent) sowie der Lkw-Unfälle (+ 2,1 Prozent). Bei den Unfällen mit Beteiligung von Fußgängern sind die Zahlen zwar um 0,5 Prozent auf 1.952 Unfälle leicht rückläufig, jedoch bereitet die Zunahme der getöteten Fußgänger Sorge. „Gerade schwächere Verkehrsteilnehmer müssen wir besonders schützen. Leider sind durch die Handy-Nutzung von Fahrzeuglenkern und Fußgängern immer mehr Verkehrsunfälle auf Unachtsamkeit und Ablenkung zurückzuführen“, sagte Strobl.

Die Zahl der Autobahnunfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, ist um 4,3 Prozent auf 1.182 Unfälle gestiegen. Hierbei verunglückten 1.938 Personen (+ 7,4 Prozent). Hauptunfallursachen waren überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit (Anteil: 46 Prozent) sowie ungenügender Sicherheitsabstand (Anteil: 40 Prozent). „Diese Zahlen bestätigen, wir müssen weiter konsequent und beharrlich gegen Raser und Drängler vorgehen“, so der baden-württembergische Innenminister.

Keine Entwarnung gibt es bei den Lkw-Unfällen. 49 Verkehrstote, mehr als jeder vierte im ersten Halbjahr 2016, seien bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung zu beklagen gewesen. Die Hauptunfallursachen bei Lkw-Unfällen seien zu geringer Abstand, überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren.

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