Kontrollaktion: 2.060 Menschen mit Handy am Steuer erwischt
Baden-Württemberg (pm/da) Bei landesweiten Polizeikontrollen hat die Polizei am Donnerstag fast 2.060 Menschen mit dem Handy am Steuer erwischt. Das gab das baden-württembergische Innenministerium bekannt. Demnach kontrollierten die Beamten im Rahmen der bundesweiten Kontrollaktion etwa 58.000 Fahrzeuge – mehr als in jedem anderen Bundesland.
,,Der kurze Blick auf das Handy bei voller Fahrt ist ein gefährlicher, unter Umständen tödlicher Blindflug. Jede Unachtsamkeit kann über Leben und Tod entscheiden“, äußerte sich der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl heute in Stuttgart. Den Zahlen des Innenministeriums zufolge ertappten die Polizisten auch 80 Fahrradfahrer mit dem Handy am Lenker, außerdem hatten 3.630 Kfz-Fahrer oder -mitfahrer keinen Gurt angelegt – in 168 Fällen waren Kinder nicht angeschnallt oder saßen nicht in einem Kindersitz. Mehr als 4.400 Fußgänger seien auf die Nutzung eines Mobiltelefons beim Gehen angesprochen worden. Beinahe jeder fünfte Verkehrstote in Baden-Württemberg war dem Innenministerium zufolge im letzten Jahr Folge einer Ablenkung am Steuer, z.B. durch Handynutzung – 74 der insgesamt 434 tödlich Verunglückten. Dies entspricht einem Anteil von 17 Prozent an allen tödlichen Unfällen – ein Anstieg von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2016. Im Bezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe überprüften 275 Einsatzkräfte an 65 Kontrollaktionen in Städten, Gemeinden und auf den Autobahnen A5 und A8 1.832 Pkw-Fahrer, 138 Lkw-Fahrer und 36 Fahrradfahrer. Insgesamt nutzten 242 Kraftfahrzeuglenker und 14 Fahrradfahrer ein Mobiltelefon, 330 Fahrer und Mitfahrer sowie 23 Kinder waren nicht angeschnallt.
sicher.mobil.leben soll Menschen sensibilisieren
Mit der bundesweiten Kontrollaktion sicher.mobil.leben wollte die Polizei die Menschen für die Gefährlichkeit von Ablenkung während des Fahrens sensibilisieren. ,,Uns geht es in erster Linie darum, die Verkehrsteilnehmer aufzuklären – und weniger um eine Bestrafung. Die Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer ist kein Kavaliersdelikt – es ist unter Umständen tödlicher Leichtsinn. Die Gefahr entspricht einer Alkoholfahrt mit einem Promille und steigert das Unfallrisiko um das Vierfache“, so Innenminister Thomas Strobl. Deshalb sei bei 98 Präventionsmaßnahmen nicht nur die gezielte Verkehrsüberwachung, sondern auch die Aufklärung und das Gespräch mit den Verkehrsteilnehmern im Mittelpunkt gestanden. Insgesamt waren mehr als 2.300 Beamtinnen und Beamte an 750 Kontrollstellen im Land im Einsatz.