Badenwerk-Hochhaus: Denkmalschutz erlischt bei Renovierung

Karlsruhe (pm/da) Bei einer Sanierung der Gebäude des Landratsamts Karlsruhe in der Beiertheimer Allee ist es nicht möglich, den Denkmalschutz des Komplexes zu erhalten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die Landrat Christoph Schnaudigel dem Kreistag in seiner Sitzung am Donnerstag vorlegte. Dem Landkreis zufolge ist eine punktuelle und abschnittsweise Sanierung des Gebäudekomplexes aufgrund der technischen Gegebenheiten nicht möglich.

Außerdem seien Baumaterialien verbaut, die bei Sanierungsarbeiten Schadstoffe freisetzen. ,,Um das Gebäude zu ertüchtigen muss es deshalb völlig entkernt und um das „tragende Gerippe“ herum quasi aus dem Rohbauzustand wieder neu aufgebaut werden. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Denkmaleigenschaft des Gebäudekomplexes, weil alle Sanierungsvarianten darauf hinauslaufen, dass die eigentlich schützenswerte Substanz nach erfolgter Renovierung nicht mehr vorhanden ist“, schreibt der Landkreis Karlsruhe in einer Mitteilung. Der Bürokomplex in der Beiertheimer Allee in Karlsruhe besteht aus einem 21-geschossigen Hochhaus, einem viergeschossigen Langbau und dem Kasinogebäude mit einer Tiefgarage. Die Gebäude wurden in der ersten Hälfte der 1960er Jahre als Verwaltungssitz für das damalige Badenwerk errichtet und sind seit 1997 im Eigentum des Landkreises Karlsruhe. Sie stehen unter Denkmalschutz. Nach 50 Jahren Nutzung stehen nun laut dem Landkreis Karlsruhe umfangreiche Sanierungsarbeiten an: Ihm zufolge weist die Fassade Korrosionsschäden und undichte Stellen auf, die gesamte Haustechnik ist überaltert und defektanfällig und auch der Trittschall und die Türformate entsprechen nicht den heutigen Standards. Die Arbeiten wurden zuletzt auf 100 Millionen Euro veranschlagt. Im Hinblick auf den Denkmalschutz steht das Landratsamt nach eigener Aussage in Kontakt mit der Stadt Karlsruhe als Baurechts- und Denkmalschutzbehörde.

Potenzialstudie soll Möglichkeiten ausleuchten

Eine Potenzialstudie soll dabei helfen, herausfinden, was mit dem Areal in der Beiertheimer Allee geschehen soll. Dem Lankreis Karlsruhe zufolge schlug Landrat Schnaudigel dem Gremium vor, als Ziel der Sanierung nicht nur eine Wiederherstellung des bisherigen Zustands vorzugeben, sondern die Gelegenheit dazu zu nutzen, die Räume auf die Erfordernisse der Verwaltung der Zukunft auszurichten. Ebenso müssen seiner Ansicht nach alternative bauliche Möglichkeiten auf dem über 10.000 m² großen Grundstück ins Auge gefasst werden. Dies sei auch im Hinblick auf eine Refinanzierung der Baukosten von ca. 100 Millionen Euro nötig. Eine schrittweise Bebauung des Grundstücks könne außerdem verhindern, dass die gesamte Verwaltung während der Arbeit in temporäre Büroräume umziehen muss. Insgesamt sei es das Ziel des Landratsamts, eine städtebaulich verträgliche Lösung für das Gesamtareal zu erreichen.

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